Saint Pierre

Dann ging es weiter. Ein paar Minuten später erreichten wir auch schon unser nächstes Ziel. Die Stadt Saint Pierre hat ca. 60000 Einwohner und ist somit die größte Stadt im Süden La Reunions. Seit der Errichtung des Flughafens Pierrefonds ist das Städtchen stärker in den Mittelpunkt gerückt. Von hier aus gehen vor allem Regionalflüge, zB. nach Madagaskar oder Mauritius. Im Reiseführer werden vor allem der kilometerlange Stadtstrand, sowie der Fischereihafen erwähnt, die ein Besuch der Stadt empfehlenswert machen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Rathaus, der Wochenmarkt, der chinesische Tempel, sowie eine moderne Moschee.
Vom Gefühl her fuhren wir einfach Richtung Zentrum bzw Richtung Hafen. In der Innenstadt selbst wurden die Strassen immer enger und viele Einbahnstraßen machten die Navigation für nicht ortskundige nicht unbedingt einfach. Nach ein paar kleinen Runden fanden wir jedoch einen Parkplatz im Zentrum, unweit des Hafens. Wir schnappten uns den Rucksack, merkten uns die Straße und machten uns zuerst auf den Weg zum Ozean. Direkt an der Straße wo wir parkten, begann ein kleiner Park mit einem Denkmal in der Mitte. Linkerhand stand ein größeres schmuckes Gebäude, dass wie das Rathaus aussah. Im Park hielten sich viele junge Leute auf um sich im Schatten der Bäume etwas zu entspannen.
Ein paar Minuten später erreichten wir den Hafen, der voller Fischerboote und Yachten war. Wir schlenderten über ein Promenade immer am Stadtstrand entlang, der zum Sonnen und Baden einlud. An sich eine schöne Ecke, die eine Menge Bistros und Bars hatte. Es waren auch eine Vielzahl von Menschen unterwegs, die die Promenade belebten. Leider kamen wir uns irgendwie beobachtet vor und es machte sich ein unbehagliches Gefühl bei uns breit. Vielleicht bildeten wir es uns auch nur ein aber etwas komisch war es schon. Aus diesem Grund konnten wir dem Ort nichts abgewinnen und beschlossen wieder Richtung Innenstadt zu gehen.
In der Innenstadt gab es einige Straßen voller Geschäfte. Uns viel jedoch auf, dass nur jedes vierte oder fünfte Geschäft geöffnet war. Ob es an der Jahreszeit lag oder vielleicht nur an der Uhrzeit, können wir nicht genau sagen. Teilweise schienen die Inhaber die Geschäfte zu öffnen, wann es gerade passte. Es schienen keine Öffnungszeiten wichtig zu sein. Vielleicht ist das im Südsommer, wenn die Touristendichte etwas größer ist anders. Da wir nichts kaufen wollten, störte es uns nicht weiter und wir bekamen trotzdem den Flair dieser Innenstadt mit. Nach einem Imbiss ging es mit dem Auto langsam wieder zurück Richtung Hotel.

Grand Anse

Die nächste Station war Grand Anse. Auf dem Weg dahin fuhren wir zuerst durch die Ortschaft Saint Joseph. Die Gemeinde in der wir uns befanden trug den gleichen Namen und hat ungefähr 30000 Einwohner. Es handelt sich um ein sehr wirtschaftsschwaches Gebiet, in der der Dienstleistungssektor, wie Behörden oder Schulen, dominiert. Der Südhang des Piton de la Fournaise ist jedoch sehr fruchtbar und deshalb ideal für die Landwirtschaft. Vor allem eine große Anzahl von Zuckerrohrfeldern fallen hier sehr stark auf.
Nach Saint Joseph markierte bald ein Schild die Abfahrt nach Grand Anse. Eine etwas engere Straße führte in Serpentinen zum Ozean herunter. Der Parkplatz war gut besucht aber nach einer kleinen Runde fanden wir auch einen Platz. Wir packten unsere Badesachen und gingen Richtung Strand. Die gesamte Anlage bestand aus einigen Parkplätzen, ein paar Essensbuden, einem langgezogenen Picknickplatz und dem Strand selbst. Direkt am Strand standen hier Kokospalmen, was auf Reunion nur hier der Fall sein soll. Am Wochenende ist es ein beliebter Platz der Einheimischen um auszuspannen. Die Jugend nutzt lieber die Wellen zum Surfen oder um zu baden. Wir haben jedoch im Internet gelesen, dass es auch vorkommen soll, dass ein paar Haie hier auch ab und zu mal auspannen und picknicken wollen. Deshalb wurde ein natürlicher Pool angelegt, welcher vom Meer durch eine Steinmauer getrennt ist.
Laut der Beschreibung schönster Strand hatten wir uns vielleicht etwas mehr erwartet. Keine Frage, es war ein schönes Plätzchen. Man konnte wunderbar der Wellen zuschauen während sie an den entfernten Klippen brachen. Aber wir waren uns sicher, dass es noch schönere Strände geben muss wo man in feinem Sand unter Palmen liegt und ab und zu ins Wasser springen kann. Der Strand hier war durchsetzt mit größeren Steinen und wirkte nicht sehr fein.
Wir machten es uns am Strand trotzdem erstmal bequem und beobachteten die Einheimischen die picknickten, angelten oder surften.

Grand Anse

Grand Anse

Cascade de la Grande Ravine

Am nächsten Tag beschlossen wir den Süden der Insel etwas zu erkunden und ein paar interessante Punkte anzufahren.
Wir fuhren ca. 10 Kilometer Richtung Saint Pierre immer am Ozean entlang. Das Wetter war wunderbar und nach wenigen Minuten erreichten wir den Ort Langevin. Er liegt nur wenige Kilometer östlich von Saint-Joseph und ist der südlichste Punkt der Europäischen Union. Es handelt sich dabei um eine Fischerdorf das direkt an der Mündung des gleichnamigen Flusses liegt.
Direkt am Fluss bogen wir Richtung Landesinnere ab und folgtem dem Flußlauf ein paar Kilometer. Dabei überquerten wir ihn ein paar mal, während die Straße immer enger und steiler wurde. Wir waren uns bald nicht mehr sicher wo uns die Straße hinführen würde, als plötzlich rechterhand eine Parkbucht auffiel und wir spontan anhielten. Wir waren an unserem ersten Zielpunkt für den heutigen Tag angekommen – die Cascade de la Grande Ravine. Von Lavigne am Ozean, der bekanntlicher Weise auf  0 Höhenmeter liegt, waren wir jetzt auf ca 1000 Meter Höhe. Die Parkbucht war vielleicht 10 Meter über dem Becken, in das die beeindruckenden Wasserfälle hinein prasselten. Das Wasser war kristallklar und die Kulisse einfach traumhaft. Das kleine Wasserbecken lud richtig zum Baden ein. Ich wollte es genauer wissen und kletterte runter um die Wassertemperatur zu testen. Die Idee mit dem Baden verflog, als ich unten ankam und einen Finger ins Wasser hielt. Es war recht frisch und man musste schon etwas mutiger sein. Möglicherweise ist die Wassertemperatur im Südsommer höher, da man häufig Berichte liest oder Fotos sieht wo Leute dem Badespaß hier nicht widerstehen konnten.
Wir fuhren danach noch ein paar Serpentinen weiter bis in eine kleine Siedlung, bevor wir beschlossen zurück Richtung Ozean zu fahren.

Cascade de la Grande Ravine

Cascade de la Grande Ravine

Le Baril

Weiter ging es mit dem Auto Richtung Süden. Immer an der Küste entlang hörte plötzlich die Vegetation auf.Wir fuhren über ein Lavafeld, welches anscheinend noch nicht sehr alt sein durfte. Es ragte bis in den Ozean rein und nur vereinzelt waren verdorrte Bäume zu sehen. An den Straßenseiten sah man des öfteren kleine Hinweisschilder über verschiedene Vulkanausbrüche. Ein Aussichtspunkt machte uns neugierig und wir legten einen kleinen Zwischenstopp ein. Ungefähr 600 oder 700 Meter Richtung Landesinnere, also Richtung Vulkan, sahen wir einen Krater aus dem Rauch stieg. Dies schien ein sehr aktiver Krater zu sein. Der Piton de la Fournaise musste dahinter liegen, war aber vom Nebel eingehüllt. Die Straße schien hier nur provisorisch angelegt zu sein, da sie wahrscheinlich durch verschiedene Ausbrüche öfters erneuert wird. Bei Vulkanausbrüchen nimmt die Lava wohl immer diesen Weg. Ein Stück weiter die Straße entlang mussten wir nochmal anhalten. Hier stieg Rauch aus den Lavafeldern. Es roch nach Schwefel und die verbrannten Bäume gaben der Gegend eine gewisse Stimmung. Die Steine waren warm und ein lauwarmer Luftstrom war mit der Hand zu fühlen. Es war für uns schon etwas beunruhigend, da wir so etwas bisher noch nicht gesehen hatten.
Ein paar hundert Meter weiter war es um uns wieder grün. Wir fuhren weiter Richtung Saint-Philippe und passierten dabei einige kleine Ortschaften.
Im Vergleich zu anderen Gemeinden von Reunion hat der Tourismus hier keine allzu große Bedeutung. Vor allem der Anbau verschiedener Arten von Nutzpalmen sowie von Gewürzvanille spielt eine Rolle.
Das Hotel Le Baril (in Baril) war unsere nächste Unterkunft. Es liegt direkt an der Hauptstraße und wir konnten es gar nicht verfehlen.
Das Hotel hat 12 Zimmer und bietet ein nettes rustikales Ambiente. Die Zimmer haben Bungalowcharakter und sind um den zentralen Pool verteilt. Es liegt direkt an den Klippen zum Indischen Ozean und wir hofften auf ein Zimmer mit Seeblick.
Wir bekamen tatsächlich einen Bungalow direkt an den Klippen mit Blick auf den Ozean. Ein eigener kleiner Balkon machte diese Unterkunft perfekt. Nachdem wir alle Sachen aus dem Auto geholt hatten, begaben wir uns gleich auf den kleinen Balkon. Ca 8 Meter senkrecht unter uns schlugen die Wellen an die Klippen. Durch die Gischt gab es direkt vor uns einen Regenbogen. Zusammen mit dem Vacoa-Palmen , die auch hier zum Schutz standen, ergab sich ein malerischer Ausblick. Das Tosen des Ozeans, sowie der salzige Geschmack machten diesen Ort zu einem kleinem Paradies.

Ausblick von unserem Balkon

Ausblick von unserem Balkon

Lavafeld

Lavafeld

Anse de Cascades

Am nächsten Tag stand die Fahrt zu unserer zweiten Station auf dem Programm. Das hieß zuerst zurück Richtung Indischer Ozean und dann immer an der Küste entlang Richtung Süden. Im Süden der Insel bei St-Philippe lag Baril, wo wir die nächsten beiden Nächte verbringen wollten. Auf dem Weg dahin, gab es noch eine Klippenwanderung, die in unserem Wanderführer empfohlen wurde.
Ursprünglich ist diese Wanderung kein Rundweg und im Wanderführer ist der Rückweg mit einem Linienbus beschrieben. Die entsprechende Bushaltestelle fanden wir recht schnell. Der Busfahrplan selbst war nicht so einfach zu verstehen. Nach unserem Verständnis fuhr unser Bus nur alle 3 Stunden, was eine gewisse zeitlich Abhängigkeit bedeutete. Also überlegten wir uns die Wanderung vielleicht etwas zu verkürzen und dann zu Fuß zurück zu gehen. Als Etappenziel für unseren Wendepunkt entschlossen wir uns die Pointe Lacroix zu wählen. 1977 hat ein Lavastrom hier ein kleines Plateau bis ins Meer hinein geschoben. Unweit davon befindet sich die Notre-Dame des Laves. Sie gilt als Wunder, als 1977 die Lava um diese Kirche herum floss und somit unbeschädigt blieb.
Ein paar Minuten später erreichten wir das Freizeitgelände Anse des Cascades. Es ist eine kleine Bucht die zum Picknicken einlädt. Außerdem ist es ein Treffpunkt von Fischer, Taucher und Angler. Ein kleiner Hafen und ein Restaurant laden zum verweilen ein.
Als wir ankamen, waren wir anscheinend die einzigsten Besucher an diesem Tag. Außer ein paar Leuten, die das Laub beseitigten, war weit und breit kein Besucher zu sehen. Es war ein etwas mulmiges Gefühl unser Auto als einzigstes auf dem großen Parkplatz abzustellen.
Dann ging es zu Fuß weiter. Nachdem wir den Hafen hinter uns gelassen hatten ging es nach ca 300 Meter über eine kleine Holzbrücke. Die gesamte Wanderung führt von dort aus ca 8 km immer an der Küste entlang.
Das Rauschen des Meeres begleitet uns jetzt die gesamten 4 Stunden, die wir unterwegs waren. Mal ging es direkt an der Klippenkante entlang, mal war man wieder ein kleines Stück vom Meer entfernt. Große Wasserfontänen stiegen in die Höhe nachdem die Wellen auf die Felsen prallten. Teilweise hatte man das Gefühl es regnete, obwohl nur das Wasser der Fontänen vom Wind weiter getragen wurden.
Auch bei unserer zweiten Wanderung auf der Insel, zeigten sich im ständigen Wechsel verschiedenste Vegetationsformen. Wir hatten alle 10 Minuten das Gefühl plötzlich ganz woanders zu sein. Starteten wir noch mit Palmen als Begleiter, wechselte es rasch zu Farnen, zu einer Art Mischwald und dann wieder zu niedrigen Büschen. Es war weit und breit keine Menschenseele zu sehen und wir genossen den Anblick der Natur. Immer wieder legten wir ein kleines Picknick ein und nach ungefähr 4 Stunden kehrten wir zum Auto zurück. Immerhin wollten wir ja noch unser neues Hotel beziehen…

Point des Cascades

Point des Cascades

Point des Cascades

Point des Cascades

Wasserfälle bei Salazie

Am Nachmittag beschlossen wir die Gegend noch etwas mit dem Auto zu erkunden. In der Gegend gibt es eine Unzahl von Wasserfällen, die bis über 100 Meter in die Tiefe stürzen. Man hat hier fast immer das Rauschen des Wassers in den Ohren. Die vielleicht bekanntesten Wasserfälle sind die Brautschleierfälle bei Salazie. Wir fuhren von einem Aussichtspunkt zum nächsten und es war ein schönes Naturschauspiel.
Auf dem Rückweg zum Hotel machten wir noch bei einem kleinen Straßenhändler halt und deckten uns mit frischen Bananen ein. Die hatten nix mit den Bananen wie man sie aus dem Supermarkt in Europa kennt zu tun. Sie waren zwar recht klein aber dafür extrem lecker.

Cirque de Salazie

Cirque de Salazie

Wasserfälle

Wasserfälle

Wanderung Foret de Belouve

Morgens um 6 Uhr klingelte der Wecker. Sicherlich ungewöhnlich, dass man im Urlaub so zeitig aufsteht! Das hat jedoch seinen Grund. Wenn man auf Reunion wandern möchte, empfiehlt es sich morgens zeitig aufzubrechen. Ab 10 oder 11 Uhr zieht langsam Hochnebel von den Küsten aus in die Talkessel und das Wetter kann etwas wechselhaft werden. Die größte Chance auf einen schönen Ausblick hat man vor 10 Uhr und deswegen entschlossen wir, unseren Tagesrythmus etwas darauf abzustimmen.
Also standen wir auf und sprangen gleich in unsere Wanderkleidung.
In den Hotels gibt es meistens schon ab 7 Uhr Frühstück, so das wir uns immer noch etwas stärken konnten. Wer mit einem üppigen Menü rechnet, wird in den meisten Hotels wohl eher enttäuscht werden. Baquette, Croissant und Marmelade waren im Angebot. Alles im allem sehr übersichtlich und man lief nicht Gefahr vor dem Ausflug zu viel zu essen. Eine Tasse heiße Schokolade, war dann doch sehr angenehm, da die Nacht recht kalt war.
Es war etwas neblig, feucht und recht kühl als wir aufbrachen. Vorsichtshalber zogen wir uns mehrere Schichten an und machten uns auf die Suche nach dem Startpunkt der Tour. Die Wanderwege der Insel sind in einem hervorragendem Zustand und sehr gut markiert. Während unserem Aufenthalt hatten wir nie Orientierungsprobleme.
Der Weg dem wir folgten wurde, nachdem wir ein paar kleine Felder passierten, langsam steiler. Es ging über Wurzeln, Steine und Treppen serpentinenartig nach oben. Immer öfters konnten wir einen Blick in den Talkessel werfen. Links von uns ragte der mächtige Piton des Neiges empor. Fast in der Mitte erkannten wir den Piton d’Anchaing (um den Berg gibt es einige Geschichten), der anscheinend mitten aus dem Tal ragte. Davor konnte man Hell-Bourg erkennen und die Straße die uns gestern dahin gebracht hatte.
Je höher wir kamen desto grandioser wurde der Ausblick. Leider fing es langsam an zu Nieseln und es schien so, als ob die Wolkendecke heute gar nicht aufreisen wollte.
Kurz vor unserem heutigem Ziel kamen wir an einer rostigen Stahlkonstruktion vorbei. Darauf lagerten Stahlseile, die bis ins Tal reichten. Früher wurde hier Holz vom Berg bis ins Tal transportiert. Gleich darauf ging es durch eine kleine Senke voller Fuchsien und Kala-Blumen. Leider konnten wir die volle Pracht der Kala-Blüten nicht bewundern, da sie anscheinend zu dieser Jahreszeit nicht blüten.
Noch ein paar Treppen weiter und wir haben die kleine Ebene rund um die Gite de Belouve erreicht. Jetzt wurde es von oben so richtig feucht und wir suchten erstmal Schutz an der Hütte. Die Hütte war sogar bewirtschaftet und wir konnten uns bei einer heißen Tasse Kaffee aufwärmen.
Nachdem wir das Hochplateau etwas erkundet hatten, beschlossen wir uns auf den Rückweg zu begeben. Wir gingen den gleichen Weg zurück, das hieß einen Abstieg von ca 1500 Meter auf ca 900 Meter.
Nachdem wir etwa 4 Stunden unterwegs waren, erreichten wir wieder unser Hotel.

Piton d’Anchaing

Piton d’Anchaing

Piton des Neiges

Piton des Neiges

Ausblick bei Nebel

Ausblick bei Nebel

Hell-Bourg

Auf dem Weg vom Flughafen zu unserem ersten Hotel in Hell-Bourg sammelten wir die ersten Eindrücke der Insel. Nur wenige Wolken waren am blauen Himmel zu sehen als wir uns Richtung Süden bewegten. Das saftige Grün der Pflanzenwelt, die Küste und der blaue Himmel waren sehr schön anzusehen und unsere Fotoapparate sollten ab jetzt nur noch nachts still stehen.
Unsere erste Station lag im Cirque de Salazie, einer der drei Talkessel im Norden des Landes. In Hell-Bourg befand sich unser Hotel, wo wir die ersten zwei Nächte verbringen wollten. Um in den Talkessel zu gelangen braucht man eigentlich keine Navigationshilfen oder ähnliches. Es führt nur eine Straße hinein und man konnte sich nicht verfahren. Die Landschaft änderte sich schlagartig und plötzlich waren wir links und rechts von Bergen umgeben. Diese waren bis zum Gipfel bewachsen und komplett grün.
Hin und wieder hatten wir schon eine Aussicht auf das Ende des Talkessels wo in einiger Entfernung der größte Berg der Insel, der Piton des Neiges, unsere Aufmerksamkeit erregte. Er war von wenigen Nebelschwaden umhüllt und der blaue Himmel schimmerte immer wieder durch. Es war ein traumhafter Anblick und wir freuten uns am Fuße dieses Giganten die ersten beiden Nächte zu verbringen.
Der Piton des Neiges ist mit 3.069 m der höchste Berg Reunions. Wie die gesamte Insel entstand er durch einen so genannten HotSpot. Mit dem Aufsteigen des Piton des Neiges aus dem Indischen Ozean entstand vor ca. zwei Millionen Jahren Reunion. Im Gegensatz zum noch deutlich jüngeren und aktiven Piton de la Fournaise ist er bereits vor ca. 12.000 Jahren erloschen.
Bald waren wir am Ortsschild des ehemaligen Kurorts Hell-Bourg. Zu seiner Blütezeit waren die Thermalquellen mit seiner Therme sehr beliebt. Heute ist davon weniger zu sehen. Wir befinden uns hier in einer Höhe von ca. 950 Metern. Nach ein paar hundert Metern schienen wir im Zentrum zu sein und fanden auch recht schnell unser Hotel. Die Unterkunft war angemessen und nachdem wir zu Abend gegessen hatten gingen wir recht zeitig zu Bett.

Blick Richtung Cirque de Salazie

Blick Richtung Cirque de Salazie

Flug nach Saint Denis

Endlich war es soweit – der erste Urlaubstag! Es war Freitag und um 21:55 Uhr sollte uns Air Mauritius zu unserer Trauminsel für diesen Sommer fliegen. Es ging direkt nach Mauritius und dann weiter nach Saint Denis auf La Reunion. Während die Mehrheit der Passagiere wahrscheinlich vom Strand und Palmen auf Mauritius träumten, freuten wir uns auf die Abgeschiedenheit in Reunion.
Wir setzten nach 11 Stunden Flug sicher in Mauritius auf. Kaum hatten wir das Flugzeug verlassen, trennte sich unser Weg zu allen anderen Passagieren. Als einzigste bogen wir zu einem Anschlußflug ab und landeten nach 45 Minuten in Saint Denis auf Reunion.
Dort angekommen besorgten wir unsere Hotelgutscheine und unser Mietwagen.
Wir hatten für die nächsten 10 Tage eine Reise rund um die Insel geplant. Von Deutschland aus hatten wir uns 5 Hotels für je 2 Nächte gebucht. Da Reunion noch kein großes Touristenziel ist, gibt es auch entsprechend weniger Hotels. Nachdem wir das Gepäck verstaut hatten brachen wir auf zu unserer ersten Station.

La Reunion

Es war Zeit mal wieder in den Urlaub zu fahren. Andrea hatte des öfteren etwas über eine kleine Insel im Indischen Ozean gehört. Östlich von Madagaskar befindet sich La Reunion (oder kurz Reunion) welches zu Frankreich gehört. Ein Naturparadies, ideal zum Wandern fernab der großen Touristenströme. Da Mauritius in unmittelbarer Nähe liegt, kann man den Urlaub direkt noch mit ein paar Tagen am Strand verbinden. Das klingt super, da wollen wir hin.