Tissa – Slicks und Elefanten

Unsere nächste Station war Tissamaharama oder auch häufig nur Tissa genannt. Der Ort ist umgeben von Nationalparks und wird häufig als Ausgangspunkt für Safaris genommen. Yala ist der größte und bekannteste Park, jedoch im September und Oktober wegen der Trockenzeit größtenteils geschlossen. Wir wollten trotzdem eine Safari machen und buchten eine Tour im Bundala Nationalpark. Nun mussten wir nur noch irgendwie von Arugam Bay nach Tissa kommen. Mit dem Bus wäre die Reise sehr langwierig und mit öfteren Umsteigen verbunden. Deshalb entschieden wir uns wieder für ein Taxi. Um die Provisionen der Agenturen oder Hotels zu sparen, hörten wir uns auf der Hauptstrasse von Arugam Bay um. Über einen Tuk Tuk Fahrer, der jemanden kannte, dessen Schwager wiederum jemanden kannte usw… konnten wir einen Fahrer für einen guten Preis arrangieren. Es kostete 8000 Rupien (knapp 50 Euro) und ein Wagen mit Klimaanlage wurde versprochen, was für die Strecke ein guter Preis ist.
In Sri Lanka fahren neben den vielen Tuk Tuks und Motorrädern vergleichsweise neue Autos auf den Straßen. Unser Fahrer tauchte tatsächlich pünktlich am Hotel auf. Er kam mit einen älterer Suzuki und der gehörte definitiv nicht zu den modernen Autos. Eine Klimaanlage war vorhanden und das Gepäck passte auch in den Kofferraum, also stiegen wir ein. Die Gurte auf der Rückbank waren zwar vorhanden, leider fehlten die Befestigungen zum Anschnallen. Dann also ohne Anschnallen, was gerade bei dem Verkehr und der Fahrweise in Asien etwas Unwohlsein verursachte. Laut Tacho fuhren wir jedoch nie schneller als 0 km/h, was aber eher am kaputten Tachometer als an der wirklichen Geschwindigkeit lag. Umso funktionstüchtiger zeigten sich die Instrumente für die Motortemperatur. Neben der ständig brennenden Motorkontrollleuchte, stieg die Motortemperatur bedenklich Richtung roten Bereich. Unser Fahrer reagierte und stellte die Klimaanlage aus, so wurde es uns wenigstens nicht zu kalt.
Auf dem Weg von Arugam Bay nach Tissa fährt man ein Stück durch einen Nationalpark mit Dschungel links und rechts der Straße. So kommt es vor das plötzlich auch mal ein Elefant auf der Straße steht und etwas zu Fressen haben möchte. Unser Fahrer hatte vorgesorgt und ein paar kleine Melonen eingekauft, welche Andreas jetzt aus dem Fenster zum Elefant geben sollte. Wir wussten das genau das der Grund ist das der Elefant hier steht. Sie warten hier auf Touristen aber auch auf Einheimische und wissen das es etwas Obst oder Ähnliches gibt. Dabei ist es verboten Tiere im Nationalpark zu füttern und kann teilweise auch gefährlich werden. Es handelt sich dabei um wilde Tiere und selbst unser Fahrer erzählte uns von Zwischenfällen, wo die Elefanten plötzlich unbequem wurden. Wir spielten mit und gaben die Melone aus dem Fenster, da sich der Dickhäuter vorher auch keinen Zentimeter bewegte und wir nicht vorbei kamen. Ganz wohl war uns bei der Sache aber nicht und wir waren froh als wir am Elefant vorbei fahren konnten.
Nach drei Stunden Fahrt hatten wir unser Hotel in Tissa erreicht. Beim Aussteigen konnten wir mehr oder weniger zufällig noch einen Blick auf die Rennreifen des Taxis erhaschen. Für die heutige Fahrt wurden die guten alten Slicks aufgezogen. Von einem Profil war nichts mehr zu sehen und wir waren froh das unser Fahrer gefühlt (Tacho funktionierte ja nicht) nie schneller als 50 km/h gefahren war. Trotzdem sind wir gut im Coconut Gardens Hotel angekommen.
Nach einer Pause machten wir uns zu Fuß noch auf dem Weg zwei Tempel zu besichtigen. Die große Dagoba und die Sandagiri Dagoba waren nur von Einheimischen zum Beten besucht. Insgesamt hatten wir kaum Touristen in Tissa gesehen. Die scheinen alle auf Safari zu sein. Auch wenn wir heute schon eine kleine Safari hatten, werden wir es morgen in einem hoffentlich besseren Gefährt noch einmal probieren.