Der zweite Tag in Phnom Penh stand ganz im Zeichen der Roten Khmer. Es war Zeit, sich mit dieser dunklen Epoche des Landes auseinanderzusetzen. Wir suchten uns einen TukTuk Fahrer, der uns zuerst zum Tuol Sleng Museum oder besser bekannt als S21 bringen sollte. Dort teilten wir uns mit einem Schweizer und später auch noch weiteren Besuchern einen Guide, der uns durch die Anlage führte und einiges zu der Geschichte erzählte. Die Gebäude, welche früher eine Schule waren, wurden zu Zeiten Pol Pots als Gefängnis benutzt. Hier wurden zwischen 1975 und 1978 Menschen aufs Schrecklichste gefoltert und gequält und später auf dem Choeung Ek Killing Field hingerichtet. Über 17000 Leute fanden hier den Tod und gerade sieben überlebten den Aufenthalt in diesem Gefängnis. Auf dem Gelände sind die Gefängniszellen und Folterkammern immer noch wie vor 35 Jahren erhalten und an den Wänden hängen hunderte von Bildern der Gefangenen vor und teilweise nach ihrer schlimmen Behandlung. Die Hintergrundberichte des Guides ließen uns einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Nach der Besichtigung trafen wir noch kurz einen der Überlebenden bevor wir weiter Richtung Killing Field fuhren. Der Schweizer und eine Amerikanerin hatten sich uns angeschlossen und gegen mittag kamen wir dort an. Es finden sich Killing Fields über das ganze Land verstreut, aber in diesem nahe Phnom Penh wurden besonders viele und grausame Funde gemacht. Nachdem die Gefangen tage- bis monatelang im S21 gefoltert wurden, fuhr man sie hierher und erschlug sie mit verschiedensten Gegenständen, um Munition zu sparen. Danach warf man sie in Massengräber. Noch heute kommen immer wieder Knochenteile und Kleidungsstücke an die Oberfläche, v.a. während der Regenzeit – ein wirklich grausiger Ort. Man kann sich kaum vorstellen, was damals den Menschen angetan wurde. Während der Schreckensherrschaft der Roten Khmer verloren drei Millionen Menschen ihr Leben durch Hunger und Massenmord. Ein sehr guter Audioguide gab uns viele Informationen zu diesem Ort und die Besucher folgten alle still und nachdenklich dem Pfad durch das Gelände. Viele der Totenschädel lagern heute in einer Gedenkstupa in der Mitte des Geländes.
Am Abend organisierten wir mit dem Schweizer und der Amerikanerin noch einen kurzen Bootstrip, um alles in Ruhe sacken zu lassen.