Der gebuchte Mönch

Die Fahrt mit dem Minivan von Koh Lanta nach Khao Lak dauerte ungefähr 5 Stunden. Unsere Jungs hatten mehr oder weniger Geduld und gegen 14 Uhr kamen wir im Manathai Khao Lak an. Das Hotel liegt ungefähr 10 Minuten nördlich vom Zentrum und drumherum an der Hauptstrasse gibt es nix bis auf einen kleinen Minimarkt (in dem Pampers in Größe L jetzt ausverkauft sind). Im Hotel angekommen befanden wir uns direkt in einer anderen Welt. Es stand eine Woche quasi Cluburlaub an und wir wurden mit kalten Tüchern und einem Erfrischungsgetränk begrüßt. Anschließend wurden wir auf einem Golfwagen zu unserem Familienzimmer gefahren – nett 🙂 Das Zimmer ist das kleinste auf unserer Reise und ein bisschen dunkel, aber die Jungs fühlten sich aus irgendeinem Grund sofort pudelwohl. Keine Ahnung ob das an der Mickey Maus Bettwäsche, den zwei Dinosaurierfiguren oder am Stockbett lag. An der Playstation 4 kann es nicht gelegen haben, denn die haben wir gleich weggeräumt – zu Andreas‘ Leidwesen. Wir erkundeten am Nachmittag noch etwas das Hotel, das direkt am Strand liegt. Es ist drinnen wie draußen schön angelegt, keine Bettenburg, und das nächste Hotel ist mehr als ein Kilometer entfernt. Dadurch ist der wunderschöne Strand sehr leer und ideal zum Baden, Sonnen und Sandburgen bauen.
Laut Hotelflyer sollte es am nächsten Morgen um 7:30 Uhr die Möglichkeit geben den Mönchen aus der Umgebung Essen zu spenden. Wir haben das in Asien schon ein paarmal mitgemacht oder beobachten können (zum Beispiel in Myanmar oder beim Almosengang in Luang Prabang in Laos) und wollten, dass die Jungs das auch zu sehen bekommen bzw. etwas Segen abbekommen. Also standen wir pünktlich auf und waren kurz vor halb acht in der Lobby um zu fragen, wo die Mönche lang kommen und was wir ihnen geben können. Spätestens jetzt, als wir die bunten Gabenbeutelchen aufgereiht auf einem Tisch stehen sahen, hätten wir schon stutzig werden können. Aber wir kauften zwei dieser Beutel (für jeden Jungen eins) und hätten gedacht, dass man nun irgendwo zur Strasse runter geht, eben dorthin, wo die Mönche üblicherweise lang gehen. Die Zeremonie fand jedoch direkt vor der Lobby statt und als der nette Hotelangestellte bei der Übergabe der Beutel von Monk Activity sprach… ohjeee spätestens da wussten wir es. Eine Show für die Touristen, die in der klimatisierten Lobby warten konnten bis die Mönche direkt zum Eingang der Lobby kommen und dann ihre Fotos knipsen können… 7:30 Aktivität mit Mönchen, 8:00 Yoga… oh nein. Das Highlight, oder Tiefpunkt, wie man will, war, als die sechs Mönche mit dem klimatisierten Van vorgefahren wurden. Sie bekamen ihre Gaben, haben gebetet und verschwanden dann wieder im Auto. Wie schade. Auf unseren Reisen durch Asien haben wir das bisher immer als authentische, spirituelle und echte Prozession erlebt. Mönche verlassen ihr Kloster und laufen betend einen Weg durch den jeweiligen Ort. Am Strassenrand knien die Bewohner und geben den Mönchen Reis, Wasser und andere Sachen zu Essen und erhalten den Segen der Mönche für einen guten Tag. Eigentlich ein schönes Erlebnis, wenn man es in dieser Ursprünglichkeit sieht. In Luang Prabang sind zwar auch viele Touristen, muss man ehrlicherweise sagen, aber es ist nicht extra für sie veranstaltet. Naja, wir haben die Jungs trotzdem ihre Gaben überreichen lassen, denn immerhin waren es echte Mönche (hoffen wir) und die Jungs haben etwas Segen abgekriegt.
Und schon ging’s weiter zur Frühstück Activity. Das Frühstücksbüffet ist wirklich abwechslungsreich und gut, mit mehreren asiatischen Varianten, Bacon, Eiern, echtem Brot, toller Marmelade, sogar frischen Waffeln und vielen anderen Leckereien. Es lebe die Bequemlichkeit und der Cluburlaub – da gehört ein bisschen Show halt dazu – zumindest für die nächsten Tage. Dann wollen wir wieder mehr von Land und Leuten erfahren.

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