Nachdem wir die letzten Tage eher in der Umgebung von Hanoi unterwegs waren, nahmen wir uns jetzt endlich Zeit für die Hauptstadt Vietnams. Unser Hotel lag im Herzen des Old Quarters, welches mit seinen vielen Restaurants, Bars und kleinen Läden zum Bummeln einlädt. Man muss hier nur ständig mit dem Verkehr kämpfen und es ist nicht immer einfach, eine Strasse zu überqueren. Den Nachtmarkt, der immer am Wochenende geöffnet ist, fanden wir recht enttäuschend, der konnte bei weitem nicht mit dem in Chiang Mai oder Luang Prabang mithalten. Eine nette Abwechslung dagegen war der Besuch im Water Puppet Theatre, wo wir uns ca. 45 Minuten eine Vorstellung angesehen haben; ist aber kein ‚Muss‘, das schauen sich nur Touristen an. An Sehenswürdigkeiten standen neben dem Ngoc Son Tempel und dem Hoan Kiem Lake auch der Tempel der Literatur und die Tran Quoc Pagode auf unserer Liste. Am besten gefiel uns jedoch der Besuch bei Onkel Ho. Nach wie vor verehren die Vietnamesen Ho Chi Minh und das Mausoleum ist die wichtigste Pilgerstätte. Eine knappe Stunde standen wir brav in Zweierreihe an bevor wir endlich das dunkle und kalte Gebäude betreten durften. Da lag Onkel Ho in einem Glaskasten und – abgesehen davon, dass er schon seit 1969 tot ist – sah er noch ganz gut aus. Wir fanden das überraschenderweise (weil eine Stunde warten für zwei Minuten gucken) ziemlich interessant und waren froh, uns angestellt zu haben.
Onkel Ho’s ursprünglichem Wunsch, verbrannt zu werden und die Asche in Nord-, Zentral- und Südvietnam zu verstreuen, konnte damals auf Grund der Teilung Vietnams nicht nach gekommen werden. Heute würde die Möglichkeit bestehen, aber das ist wahrscheinlich mittlerweile undenkbar.
Gleich in der Nähe sahen wir uns noch die One Pilar Pagode an, bevor wir im Museum of Ethnology eine Menge über die verschieden Volksstämme in Vietnam erfuhren.
Weil Andrea immer alles probieren mag, setzten wir uns abends noch in eine der Strassenkneipen und tranken ein Bia Hoi, das für Vietnam typische frischgebraute Bier. Wir waren uns einig, dass eins reicht, auch wenn’s unschlagbar billig ist 🙂
Nach Hanoi hieß es nun auch Abschied nehmen von Vietnam. Wir waren mit unserer Entscheidung sehr zufrieden, das Land doch noch angesehen zu haben. Jetzt freuen wir uns auf ein paar schöne Tage am Strand von Langkawi in Malaysia.