Unser nächstes Ziel war Vang Vieng, die kleine Stadt, an der sich die Geister scheiden. Die Touristenhochburg, bekannt durch das Tubing, in der jeden Abend die Post abgeht, oder Naturparadies, das zum Erholen einlädt. Die einen hassen es, die anderen lieben es. Wir haben uns auf jeden Fall Tickets für den Bus dorthin besorgt und sind gegen acht Uhr morgens aufgebrochen. Für die vielleicht 200 km brauchten wir ca. 7 Stunden, da es mitten durch die Berge über eine enge Straße ging. Nach einer Stunde gab es das erste Opfer, das direkt hinter uns zum Glück eine Tüte bereit hatte… es ging ihr nicht wirklich gut. Alle anderen hielten jedoch durch, brauchten die vorab ausgeteilten Kotztüten nicht und wurden dafür mit einer fantastischen Landschaft entschädigt. Die Berge sind an die 2000 Meter hoch und mit dichtem Dschungel bewachsen. Denkt man sich die Strommasten weg, ganz und gar idyllisch.
In Vang Vieng ist es wirklich leicht, ein gutes und günstiges Zimmer zu finden. Ziemlich schnell hatten wir uns entschieden und sind gleich zum Essen aufgebrochen. Eine Chill out Bar direkt über dem Fluss – ohne Stühle, sondern mit Ecken zum Liegen und Relaxen. Das Essen ist eher Western Style und tut uns zur Abwechslung ganz gut.
Am nächsten Tag ging es für einen halben Tag mit dem Mountainbike in die nähere Umgebung. Wir treffen ein Pärchen aus dem Bus, das die bessere Wahl getroffen hat: ein Motorrad 🙂 Erstes Ziel war die Blaue Lagune, die zum Baden sehr beliebt ist und wo es nachmittags ordentlich voll wird. Der Name verspricht (zumindest jetzt in der Trockenzeit) etwas mehr als es ist, aber das Wasser ist wirklich schön türkis. Von dort aus gelangt man zu einer der vielen Höhlen (Poukham Cave). Wir klettern zum Eingang hoch und sind überrascht, wie gross das Gewölbe ist. Ein Buddha darf natürlich auch nicht fehlen. Man darf beliebig herumklettern, aber wir begnügen uns mit dem vorderen Teil – wir haben noch mehr vor.
Auf halben Weg Richtung Vang Vieng machen wir an einem Berg (Pha ngern) halt. Nachdem eine Gruppe Jungs abkassiert hat (alles kostet Eintritt, aber nicht viel), klettern wir heute das zweite Mal einen steilen Pfad hoch. Angesichts der Hitze war das echt anstrengend, aber für die Aussicht hat sich der Aufwand gelohnt. Außerdem lernen wir ein neues Spiel kennen, das die Jungs spielten: man legt ein paar zusammengerollte Geldscheine unter einen Stock oder Stein, geht ein Stück weg und wer mit seinem Schuh das Bündel trifft, dem gehört’s.
Abends besorgten wir noch ein Busticket für die Fahrt nach Vientiane am nächsten Tag und legten uns wieder ganz entspannt in ein Restaurant am Fluss. Wir empfanden die „Partyszene“ jetzt nicht als so anstrengend. Sicher gibt es hier in der „Hauptstraße“ fast mehr Backpackers als Einheimische, aber die waren recht friedlich und die Landschaft hat wirklich einiges zu bieten. Zum relaxen findet man hier auch ein paar nette Plätzchen. Man kann sich aussuchen, wie man die Stadt erleben möchte. Wir bereuen es nicht, hier einen Stopp gemacht zu haben.