Von Vang Vieng brauchte der Bus etwa vier Stunden in die Hauptstadt. Um die Provinz Vientiane von der Hauptstadt zu unterscheiden, benutzt man häufig Vientiane Capital als Namen. Laut vielen Reiseführern hat Vientiane touristisch nicht allzu viel zu bieten und die Stadt kann man an einem Tag besichtigen. Gegen Mittag kamen wir an und entschlossen uns daher, nur eine Nacht zu bleiben und am nächsten Abend mit dem Nachtbus Richtung Süden aufzubrechen. Im Zentrum suchten wir uns ein Zimmer und besorgten uns gleich das Ticket für den Bus. Den Rest des Tages spazierten wir durch die Innenstadt und am Mekong entlang. Im Full Moon, einem kleinen netten Restaurant, gab es dann Chicken Sandwich mit Pommes und wir genehmigten uns sogar noch einen Cappuccino bevor es auf den Markt an der Mekong Promenade ging.
Vientiane Capital
Am nächsten Tag suchten wir uns einen Tuk Tuk Fahrer, der uns an drei verschiedene Stationen bringen sollte. Als erstes ging es zum Patuxai – Vientiane`s Replikat des Arc de Triomphe; der offiziele Name lautet „Victory Monument“. Klettert man die Stufen hinauf hat meine eine ordentliche Aussicht auf Vientiane. Danach fuhr uns der Fahrer zum Pha Tat Luang, dem wichtigsten nationalen Monuments in Laos. Es ist das Symbol für die Buddhistische Religion und der Souveränität von Laos.
Unsere letzte Station für den Tag hatte einen ganz anderen Hintergrund. Schätzungsweise 260 Millionen sogenannter „sub munition bombies“ wurden zwischen 1964 und 1973 über Laos abgeworfen – obwohl das Land offiziell neutral war. Über 70 Millionen explodierten nicht und stellen bis heute eine riesige Gefahr dar. Ein Problem ist auch, dass der Verkauf des Metalls zur Einnahmequellen vieler Familien geworden ist, so dass aktiv nach Bomben gesucht wird, oder dass Kinder über die Gefährlichkeit der Bomben nicht aufgeklärt werden. Entsprechend viele Opfer fordern diese Bomben auch heute noch und es wird viel Aufwand betrieben, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Wir besuchten an diesem Tag das COPE Center, einer nicht kommerziellen Organisation, welche die Opfer der UXO („unexploded ordnance“) unterstützt. Seit 1992 bietet das COPE ein medizinische Hilfs- und Trainingsprogramm für Einheimische zur Herstellung von Prothesen und entsprechenden Rehabilitationsmöglichkeiten. Im Center gibt es eine gut gemachte Ausstellung und Dokumentationsfilme, welche wirklich sehr interessant zugleich jedoch auch bedrückend sind. Wir schauten einen Film über die Ausbildung von „Bombenentschärfern“ an. Um das Projekt zu unterstützen kann man hier Spenden oder einfach etwas im Souvenirshop kaufen, was wir auch machen.
Am Nachmittag waren wir zurück von unserer Tour und warteten auf unseren Bus, der uns 19 Uhr abholen sollte.