Vulkane, Maori und Hobbits

Vom Lake Taupo war es nur noch ein Katzensprung nach Rotorua, einem Zentrum für heiße Quellen, Geysire und was ein (ehemaliger) Vulkan noch so zu bieten hat… Auf dem Weg machten wir kurz Stopp an den Huka Falls. In Rotorua schauten wir uns zunächst die Craters of the Moon an, welche nicht wirklich aufregend waren. Ok, hier und da brodelte und dampfte es etwas, aber nicht ganz so spektakulär wie erwartet. Schon der Schnäppcheneintrittspreis von acht Dollar hätte uns stutzig machen können.
Also ging es weiter nach Wai-O-Tapu, wo uns Zischen, Dampfen eigenartige Gerüche und abgefahrene Farben erwarteten. Man wandert über Holzstege durch die Gegend und jede blubbernde Stelle hat einen Namen, „Devil’s Crater“ oder ähnlich. Es war auf jeden Fall interessant. Wir sind übrigens nicht die einzigen Besucher – auf der Nordinsel geht es generell recht touristisch zu. Das ist nicht nur schlecht, sondern auch ein schöner Gegensatz zur Südinsel.
Wir übernachteten direkt in Rotorua und fuhren am nächsten Morgen zu Te Puia, einem Maori Village mit „Thermalpark“, inklusive Pohutu Geysir, der ca. stündlich in Aktion zu bewundern ist. Diesmal war man mit 62 Dollar pro Person dabei und bekam dafür eine Tageskarte sowie den Eintritt zu einer Cultural Performance. Es ist klar, dass diese Aufführung reine Show für die Touristen ist, wir waren aber trotzdem neugierig. In der Show wurde ordentlich getanzt, gesungen und geschrien, die Zunge herausgesteckt und böse geschaut. Zum Schluss durften auch noch ein paar Zuschauer mittanzen (furchtbar) und nach 45 Minuten war’s zu Ende. Naja, es war eigentlich wie erwartet und jeder sollte selbst entscheiden ob man das braucht oder nicht.
Auf dem Gelände befindet sich auch das Arts & Crafts Institute, das sich Andrea gleich genauer anschauen musste. Es bestand aus Weaving & Carving School. Außerdem konnte man an einer kostenlosen (also vorausgesetzt man hat den Eintritt bezahlt) Führung durch den „Thermalpark“ teilnehmen – haben wir gemacht und hat sich gelohnt, der Guide erzählte über Maori Kultur, Te Puia und seine Familie. Der Geysir war gerade recht aktiv und spukte ordentlich Wasser und Dampf. Im kleinen Kiwi-Haus konnten wir auch einen lebendigen Kiwi beobachten. Wir hatten Glück und er war wach. In Gefangenschaft werden die Tierchen wohl recht müde und schlafen 18-20 Stunden am Tag. Zum Schluss wollte Andrea noch das traditionelle Hangi-Essen probieren – war ja klar – und Andreas war froh, dass er sich keins bestellt hatte.
Aber das war’s noch nicht für den Tag – wir machten weiter mit dem vollen Touristenprogramm! 🙂 Nicht weit von Rotorua liegt Hobbiton, wo die Szenen im Auenland für Herr der Ringe und den Hobbit gedreht wurden. Also ab zur Filmtour. Wir hatten die letzte Tour am späten Nachmittag und das Filmset zeigte sich in den schönsten Farben in der Nachmittagssonne. Die Hobbithöhlen sind mit viel Liebe zum Detail erbaut und auch erhalten geblieben. Die zweistündige Tour war ganz erstaunlich nett gemacht und es gab mehr zu sehen als im Film vorkommt. Zum Abschluss gab es sogar einen Cidre im Green Dragon. Einziges Manko ist, dass die Höhlen innen nicht ausgebaut sind. Wer also Bilbo’s Wohnzimmer sehen will, muss in das Filmstudio in Wellington.
Am Abend waren wir dann ziemlich platt von soviel Sightseeing und werden uns die nächsten Tag erholen müssen. Wir fuhren noch bis zur Küste und übernachteten auf einem kleinen privaten Campingplatz eines älteren und sehr netten Ehepaars. Zum Abschied bekamen wir zwei Tüten Avocados geschenkt. Andrea’s Abendessen für den restlichen Urlaub ist also gesichert…

 

2 Replies to “Vulkane, Maori und Hobbits”