Per Expresslieferung nach Leon

Heute galt es Abschied nehmen von der Pyramide in Managua. Unser nächstes Ziel war Leon und somit stand unsere erste Busfahrt in Nicaragua auf dem Programm. Sharon von unserem Hotel brachte uns zum Busbahnhof, der vor Menschen und vielen kleine Expressbussen für 12 bis 15 Personen nur so wimmelte. Jeder Fahrer ruft laut, wo’s hin geht und die Busse fahren ab sowie sie voll sind. Stände und mobile Verkäufer bieten alles von Bananen bis zu Sonnenbrillen an. Sharon hatte es uns aber leicht gemacht und uns schon vor dem passenden Bus abgesetzt. Sogleich wurde unser Gepäck verstaut, d.h. irgendwie unter die Sitze gezwängt (für Andreas Rucksack musst der Sitz ausgehängt und mit Schwung wieder eingerastet werden – erstaunlicherweise blieben alle Duschgel-/Shampoo/etc.-flaschen heil).
Dann saßen wir auch schon mit einem Touristenpärchen und vielen Nicas im Bus und 5 Minuten später waren wir abfahrbereit. Bis jetzt hatten wir noch nix bezahlt, aber waren zuversichtlich, dass das nicht vergessen wird. Zu unserem Erstaunen war es viel komfortabler als in Asien – jeder bekam tatsächlich seinen eigenen Platz, das ist ja super! Für Leute in Andreas‘ Größe ist es zwar trotzdem ein bisschen eng, aber wir hatten sogar funktionierende Klimaanlage, da war es gut auszuhalten. Die Fahrt sollte zwischen 90 und 120 Minuten dauern und nach ungefähr einer Stunde hielt der Bus in der Pampa, wo Händler gleich etwas zu Essen anboten. Der Busfahrer stieg aus und sammelte jetzt das Geld für die Fahrt ein. Wir bezahlten zusammen 108 Cordoba, also ungefähr 4 Dollar, was unglaublich günstig ist. Danach setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten bald Leon. Der Busbahnhof hier war nicht weniger chaotisch als in Managua und natürlich waren wir gleich von Rikscha- und Taxifahrern umringt.
Wir entschieden uns für die Rikscha und zahlten nach einigen Verhandlungen tatsächlich 7 Dollar für die letzten 2 Kilometer. Vielleicht müssen wir an unserer Verhandlungstechnik noch etwas arbeiten… Die Fahrt war trotzdem interessant, da man in der Rikscha viel vom Geschehen mitbekommt. Leon war uns gleich sympathisch, aber wir merkten schon jetzt, dass die Hitze hier brutal ist. Unser Zimmer im Bigfoot Hostel hilft da auch nicht viel, das ist eher eine Katastrophe, es gibt keine Fenster nach draussen, befindet sich direkt neben der Gästeküche und die ‚Fensteröffnung‘ unseres Klos geht direkt in die Küche. Wir haben uns deshalb kurz woanders umgeschaut, aber da war’s ausgebucht, also bleiben wir erst mal hier und hoffen, dass das nächste Zimmer besser ist. Dafür ist das Restaurant und die Bar des Hostels ganz nett, das Essen bisher auch sehr lecker und das Zimmer mit 25$ zumindest günstig.
Wir nutzten den Nachmittag noch, um das Zentrum von Leon zu erkunden. Wir besichtigten die wirklich schöne Kathedrale und den quirligen und lebendigen Platz davor. Außerdem verabredeten wir uns für den nächsten Tag mit Nora, einer Spanischlehrerin. Aber dazu später mehr.

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