Nach einem erreignisreichen und anstrengenden Tag wie gestern, hat man sich eine kleine Auszeit verdient. Außer der Fahrt zu unserem neuen Hotel in Cilaos, wollten wir einfach mal etwas faul sein und die Seele baumeln lassen. Da bietet sich ein Tag am Strand an.
Wir fuhren die gleich Straße zurück, die wir 2 Tage zuvor gekommen waren. Kurz nach LeTampon ging es dann wieder auf einer Autobahn weiter. Wir erreichten Saint-Pierre und folgten der Autobahn Richtung Etang Sale Les Bains. Auf halber Strecke führte diese durch Saint Louis. Saint Louis ist eine Stadt mit ungefähr 40000 Einwohner. Das Gebiet ist hauptsächlich durch den Anbau von Zuckerrohr geprägt. Tatsächlich arbeitet ein Großteil der Bevölkerung dieser Stadt in dieser Branche. Nicht umsonst steht hier die größte und modernste Zuckerrohrfabrik der Inseln. Unübersehbar thront die Fabrik mit ihren hohen Schornsteinen am nordöstlichen Eingang der Stadt. Neben Bois Rouge stellt sie eine der letzten beiden intakten Zuckerfabriken und damit einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Region dar.
Ansonsten wird die Stadt selbst von den meisten Touristen gemieden. Nicht zuletzt liegt das bestimmt an den fehlenden Stränden. Trotzdem kann man auf einigen Seiten im Internet lesen, dass diese Stadt einen gewissen Charme und einiges zu bieten hat.
Wir machten einen kleinen Zwischenstopp an einem Supermarkt und kauften ordentlich zu Essen und Trinken ein.
Gut versorgt mit allerhand Leckereien erreichten wir gegen 9.30 Uhr den Strand. Wir parkten das Auto, schnappten uns die Badesachen und gingen ein paar Schritte zum Strand. Hier war es genau so, wie wir uns das heute vorgestellt haben. Ein traumhafter Strand und weit und breit keine Menschen. Na gut hier und da sah man dann doch jemanden aber man lag bis auf 50 Meter entfernt und dachte, man habe den Strand für sich. Direkt am Strand reihten sich Palmen, bevor dann die Straße kam. Besonders auffällig ist hier natürlich der schwarze Sand, der vulkanischen Ursprung sein musste. Bei den Einheimischen soll dieser Strand sehr beliebt sein und wir waren uns sicher, dass am Wochenende sicherlich viel mehr los sein muss als wie heute.
Wir machten es uns in dem Sand bequem und packten die ersten Sachen aus dem Supermarkt aus. Leckere Brownies und frische Bananen versüßten uns diesen wunderschönen Strand noch mehr. Nachdem die Sonne unsere Körpertemperatur fast zum kochen gebracht hat, wollten wir nun auch endlich mal in den Indischen Ozean zum Baden. Der Weg bis zum Wasser wurde zu einer kleine Comedyvorstellung. Man kennt es ja über heißen Sand zu laufen. Dieser Sand war durch seine Farbe noch einige Grad heißer und wir versuchten mit minimaler Bodenberührung zum Wasser zu gelangen. Wenn ich mich noch richtig erinnere, zischte es als wir mit dem Füßen endlich im Wasser waren und Wasserdampf stieg auf… 😉
Die Temperaturen des Ozeans waren perfekt zum Baden. Man hatte nicht das Gefühl tiefgekühlt zu werden, verspürte trotzdem eine Erfrischung. Wenn man Schnorcheln oder einfach nur Schwimmen wollte, konnte man es problemlos länger im Wasser aushalten.
Schwimmen und Schnorcheln war an unserem Abschnitt jedoch etwas schwieriger. Der Grund waren die doch etwas größeren Wellen, die sich genau am Strand brachen. Man musste hier schon etwas aufpassen sich nicht zu verletzen, da der Sog zurück in den Ozean doch sehr heftig war. Trotzdem machte es riesig Spass etwas gegen die mannshohen Wellen anzukämpfen.
Für diejenigen die lieber auf ein gemütliches Badevergnügen stehen oder Kinder dabei haben, gab es etwas 200 Meter weiter einen Strandabschnitt mit einem vorgelagerten Riff. Dort konnte man gefahrlos ins Wasser und es gab dort sogar eine Rettungswacht.
Wir ließen uns es bis fast 14 Uhr so richtig gut gehen, bevor wir dann langsam die Reise Richtung Cilaos aufnehmen wollten. Wir haben gelesen, dass die Straße dorthin über 400 Serpentinen geht und eine gewissen Vorsicht gefragt ist. Also wollten wir nicht im Dunklen ankommen und uns unnötigen Streß aussetzen.