Am nächsten Tag beschlossen wir den Süden der Insel etwas zu erkunden und ein paar interessante Punkte anzufahren.
Wir fuhren ca. 10 Kilometer Richtung Saint Pierre immer am Ozean entlang. Das Wetter war wunderbar und nach wenigen Minuten erreichten wir den Ort Langevin. Er liegt nur wenige Kilometer östlich von Saint-Joseph und ist der südlichste Punkt der Europäischen Union. Es handelt sich dabei um eine Fischerdorf das direkt an der Mündung des gleichnamigen Flusses liegt.
Direkt am Fluss bogen wir Richtung Landesinnere ab und folgtem dem Flußlauf ein paar Kilometer. Dabei überquerten wir ihn ein paar mal, während die Straße immer enger und steiler wurde. Wir waren uns bald nicht mehr sicher wo uns die Straße hinführen würde, als plötzlich rechterhand eine Parkbucht auffiel und wir spontan anhielten. Wir waren an unserem ersten Zielpunkt für den heutigen Tag angekommen – die Cascade de la Grande Ravine. Von Lavigne am Ozean, der bekanntlicher Weise auf 0 Höhenmeter liegt, waren wir jetzt auf ca 1000 Meter Höhe. Die Parkbucht war vielleicht 10 Meter über dem Becken, in das die beeindruckenden Wasserfälle hinein prasselten. Das Wasser war kristallklar und die Kulisse einfach traumhaft. Das kleine Wasserbecken lud richtig zum Baden ein. Ich wollte es genauer wissen und kletterte runter um die Wassertemperatur zu testen. Die Idee mit dem Baden verflog, als ich unten ankam und einen Finger ins Wasser hielt. Es war recht frisch und man musste schon etwas mutiger sein. Möglicherweise ist die Wassertemperatur im Südsommer höher, da man häufig Berichte liest oder Fotos sieht wo Leute dem Badespaß hier nicht widerstehen konnten.
Wir fuhren danach noch ein paar Serpentinen weiter bis in eine kleine Siedlung, bevor wir beschlossen zurück Richtung Ozean zu fahren.