Zwei Wochen vergehen ziemlich schnell. Unsere letzte Station in Sri Lanka ist Galle, die viertgrößte Stadt des Landes. Die Altstadt gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist umgeben von dicken Mauern. Die Gebäude aus der Kolonialzeit sind teilweise gut erhalten und geben dem Fort einen gewissen Charme. Viele kleine Läden und Lokale laden ein zum Verweilen.
Mit dem Tuk Tuk legten wir die 30 km von Mirissa nach Galle zurück. Ein Tuk Tuk ist preiswerter als ein Taxi, hat jedoch zwei entscheidende Nachteile. Zum einen ist man in der „Nahrungskette des Strassenverkehrs“ weit hinten und hat weitaus weniger Knautschzone, zum anderen sitzt man mehr im Freien. Fünf Minuten nachdem wir losgefahren sind, öffnete sich der Himmel und es fing an zu schütten. Innerhalb von Sekunden war Andreas komplett nass; Andrea hatte mehr Glück, weil der Wind von Andreas‘ Seite kam. Der Fahrer schloß die Seitenwände mit einer Stoffabdeckung und wir konnten zumindest unser Gepäck retten. Ein paar Minuten später schien wieder die Sonne und nach weiteren vierzig Minuten, als wir in Galle ankamen, war auch Andreas wieder trocken.
Unser Hotel „Antic Guesthouse“ befindet sich in der Altstadt und ist von einem Künstler sehr schön gestaltet, von außen wie von innen. Es gibt nur vier Zimmer – unseres sieht toll aus! – und der Verwalter ist total nett.
Es war mittlerweile Mittagszeit und wir machten uns gleich auf den Weg in ein Restaurant. Das Crepe-ology war gut bewertet und wir hatten in dem gemütlichen Lokal super leckere Crepes. Neben vielen herzhaften Varianten gibt es auch einen Crepe mit Bananen, Nutella und Schokosoße namens „Happy Ending“ – einfach großartig!
Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg und umrundeten die Altstadt auf der Festungsmauer des Forts. Von hier aus hat man einen schönen Ausblick aufs Meer und bekommt einen ersten Eindruck vom Inneren der Altstadt. Nachmittags schlenderten wir durch die engen Gassen und Andrea schaute sich in einigen der vielen Shops um. Wer hier Mitbringsel und Andenken sucht, wird sicher fündig. Andreas ist weniger shopping-tauglich und setzt sich lieber auf einen Cappucino in ein Café.
Morgen Abend geht es mit einem Taxi zum Flughafen und wir reisen zurück nach Deutschland.
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Mirissa Tourist Zone
Von Tissa aus fuhren wir Richtung Südküste. Nachdem wir ursprünglich nach Tangalle wollten, entschieden wir uns spontan nach Mirissa zu fahren. Als wir Mirissa erreichten stand ein Stück nach dem Ortseingang ein Schild mit der Aufschrift „Tourist Zone“. Das hatten wir so bisher noch nicht gesehen 🙂
Nachdem wir im Hotel angekommen waren, machten wir uns auf den Weg zum Strand. Der war nur 50 Meter entfernt und ganz anders als in Arugam Bay. Der Strand war hier nicht so breit und viel voller. Wir spazierten die Bucht entlang und konnten auch ein paar ruhigere und idyllische Abschnitte finden.
Abends ist Happy Hour und viele Restaurants stellen Tische und Stühle direkt ans Meer. In der Zephyr Bar hatten wir ein gemütliches Restaurant gefunden. Vor den Lokalen wurde der Fang des Tages ausgelegt und wer mochte konnte sich direkt seinen Fisch zum Essen aussuchen.
Am nächsten Tag legten wir noch einmal ein Strandtag ein. Da es in Mirissa sehr gute Wellen gibt, liehen wir uns Bodyboards aus. Das macht hier so richtig Spass und wir verbrachten viel Zeit im Wasser um unsere Technik zu verbessern. Das Wasser ist hier etwas kühler als in Arugam Bay aber man konnte es trotzdem gut aushalten. Etwas anstrengend war die starke Strömung und am Abend waren wir ganz schön geschafft. Wir hatten sehr viel Spaß beim Bodyboarden und werden sicherlich gut schlafen. Insgesamt hat uns Arugam Bay aber besser gefallen.
Safari im Bundala Nationalpark
Um 4:45 Uhr morgens klingelte der Wecker. Es ging auf Safari und um möglichst viele Tiere zu sehen, starten die Jeeps schon 5 Uhr morgens und holen die Gäste direkt am Hotel ab. Wir hatten den Wagen für uns allein, aber es wäre Platz bis zu sechs Personen. Das Frühstück bekamen wir in einer kleinen Plastikdose für unterwegs und ab ging es Richtung Bundala Nationalpark. Der Nationalpark ist vor allem für die vielen Vogelarten bekannt und ist weniger überlaufen als der Yala Nationalpark. Tatsächlich sahen wir in den nächsten vier Stunden eine Unzahl von Vögeln, deren Namen wir uns nicht alle behalten konnten. Wir hatten das Gefühl, dass fast noch mehr Affen im Park anzutreffen waren. Sehr beeindruckend war ein ca. 4 Meter langes Krokodil, das in der Lagune schwamm. Wir hatten Glück und konnten auch wieder einen Elefanten beobachten, der nach einem Bad erstmal Schilf frühstückte. Der Park ist sehr schön und wir genossen die Rundfahrt. Am Ende ging es an die Küste, wo wir in der Ferne auch noch Schildkröten sehen konnten. Die waren aber so weit entfernt, dass es auch Felsen im Meer hätten sein können. Ansonsten sahen wir noch Rehe, Wildschweine und einen Hasen, Tiere die uns nicht ganz so fremd sind. Mit 120 Dollar war die Safari nicht billig, trotzdem hat uns die Fahrt gefallen und wir konnten etwas in die Natur eintauchen.
Nachmittags kamen wir mit dem Besitzer unseres Hotels ins Gespräch. Er spendierte uns Kokosnuss mit Kokosnusshonig und Kokosnusswasser. Naja, wir sind ja auch im Coconut Gardens Hotel. Er erzählte uns, dass er schon einmal in Deutschland war und dort Freunde besuchte. Wir plauderten etwas über sein Hotel, das er vor 1,5 Jahren baute und fragten nach der Baustelle im Garten. Er erweitert das Restaurant und baut auch noch eine Bar an den Pool. Das Hotel inklusive Gartenanlage ist wirklich schön und man merkte schnell, dass er ein cleverer Geschäftsmann ist. Er freute sich besonders, dass sein Hotel am heutigen Tag auf Platz 3 der besten Hotels in Tissa auf Tripadvisor gerutscht ist.
Am Abend buchten wir ein Tuk Tuk nach Kirinda um uns einen Tempel am Meer anzusehen. Der Besitzer des Hotels lies es sich nicht nehmen und fuhr uns persönlich. Die Tempelanlage in Kirinda ist auf einem Felsen direkt am Meer gebaut. Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir da und konnten die Abendstimmung geniessen. Danach machten wir einen Abstecher an den Strand und bekamen ein paar Informationen zu den hiesigen Fischer. Auf dem Rückweg fuhren wir zufällig an einem buddhistischen Festival in einer kleinen Tempelanlage vorbei. Wir bekamen die Möglichkeit ein Runde zu drehen. Gut 300 oder 400 in weiß gekleidete Gläubige feierten hier zu Ehren eines ehemaligen höchsten Mönches des Klosters den alljährigen Todestag. Die komplette Anlage war mit Lichterketten geschmückt und über Lautsprecher wurden Gebete gesprochen. Wir waren bei einigen Kindern schnell die Hauptattraktion und wurden von ihnen umzingelt und ständig begleitet. Sie erlaubten sich auch noch einen Streich mit Andrea’s Schuhen, welche man vor jedem Tempel ausziehen muss. Als wir wieder raus kamen, fehlte ein Schuh und die Kinder hatten ihren Spass uns bei der Suche zu beobachten. Letztendlich fanden wir ihn (sie hatten es nicht allzu schwierig gemacht) und fuhren ins Hotel zurück.
Tissa – Slicks und Elefanten
Unsere nächste Station war Tissamaharama oder auch häufig nur Tissa genannt. Der Ort ist umgeben von Nationalparks und wird häufig als Ausgangspunkt für Safaris genommen. Yala ist der größte und bekannteste Park, jedoch im September und Oktober wegen der Trockenzeit größtenteils geschlossen. Wir wollten trotzdem eine Safari machen und buchten eine Tour im Bundala Nationalpark. Nun mussten wir nur noch irgendwie von Arugam Bay nach Tissa kommen. Mit dem Bus wäre die Reise sehr langwierig und mit öfteren Umsteigen verbunden. Deshalb entschieden wir uns wieder für ein Taxi. Um die Provisionen der Agenturen oder Hotels zu sparen, hörten wir uns auf der Hauptstrasse von Arugam Bay um. Über einen Tuk Tuk Fahrer, der jemanden kannte, dessen Schwager wiederum jemanden kannte usw… konnten wir einen Fahrer für einen guten Preis arrangieren. Es kostete 8000 Rupien (knapp 50 Euro) und ein Wagen mit Klimaanlage wurde versprochen, was für die Strecke ein guter Preis ist.
In Sri Lanka fahren neben den vielen Tuk Tuks und Motorrädern vergleichsweise neue Autos auf den Straßen. Unser Fahrer tauchte tatsächlich pünktlich am Hotel auf. Er kam mit einen älterer Suzuki und der gehörte definitiv nicht zu den modernen Autos. Eine Klimaanlage war vorhanden und das Gepäck passte auch in den Kofferraum, also stiegen wir ein. Die Gurte auf der Rückbank waren zwar vorhanden, leider fehlten die Befestigungen zum Anschnallen. Dann also ohne Anschnallen, was gerade bei dem Verkehr und der Fahrweise in Asien etwas Unwohlsein verursachte. Laut Tacho fuhren wir jedoch nie schneller als 0 km/h, was aber eher am kaputten Tachometer als an der wirklichen Geschwindigkeit lag. Umso funktionstüchtiger zeigten sich die Instrumente für die Motortemperatur. Neben der ständig brennenden Motorkontrollleuchte, stieg die Motortemperatur bedenklich Richtung roten Bereich. Unser Fahrer reagierte und stellte die Klimaanlage aus, so wurde es uns wenigstens nicht zu kalt.
Auf dem Weg von Arugam Bay nach Tissa fährt man ein Stück durch einen Nationalpark mit Dschungel links und rechts der Straße. So kommt es vor das plötzlich auch mal ein Elefant auf der Straße steht und etwas zu Fressen haben möchte. Unser Fahrer hatte vorgesorgt und ein paar kleine Melonen eingekauft, welche Andreas jetzt aus dem Fenster zum Elefant geben sollte. Wir wussten das genau das der Grund ist das der Elefant hier steht. Sie warten hier auf Touristen aber auch auf Einheimische und wissen das es etwas Obst oder Ähnliches gibt. Dabei ist es verboten Tiere im Nationalpark zu füttern und kann teilweise auch gefährlich werden. Es handelt sich dabei um wilde Tiere und selbst unser Fahrer erzählte uns von Zwischenfällen, wo die Elefanten plötzlich unbequem wurden. Wir spielten mit und gaben die Melone aus dem Fenster, da sich der Dickhäuter vorher auch keinen Zentimeter bewegte und wir nicht vorbei kamen. Ganz wohl war uns bei der Sache aber nicht und wir waren froh als wir am Elefant vorbei fahren konnten.
Nach drei Stunden Fahrt hatten wir unser Hotel in Tissa erreicht. Beim Aussteigen konnten wir mehr oder weniger zufällig noch einen Blick auf die Rennreifen des Taxis erhaschen. Für die heutige Fahrt wurden die guten alten Slicks aufgezogen. Von einem Profil war nichts mehr zu sehen und wir waren froh das unser Fahrer gefühlt (Tacho funktionierte ja nicht) nie schneller als 50 km/h gefahren war. Trotzdem sind wir gut im Coconut Gardens Hotel angekommen.
Nach einer Pause machten wir uns zu Fuß noch auf dem Weg zwei Tempel zu besichtigen. Die große Dagoba und die Sandagiri Dagoba waren nur von Einheimischen zum Beten besucht. Insgesamt hatten wir kaum Touristen in Tissa gesehen. Die scheinen alle auf Safari zu sein. Auch wenn wir heute schon eine kleine Safari hatten, werden wir es morgen in einem hoffentlich besseren Gefährt noch einmal probieren.
A brother from another mother in Arugam Bay
In den letzten drei Tagen waren wir mal so richtig faul. Außer Schlafen, Essen, Strand, Baden und Surfen stand nichts auf dem Programm. Wir brauchten einen Tag um richtig in Arugam Bay anzukommen. Im Jahr 2004 wurde der Ort vom Tsunami stark zerstört und es sind immer noch Spuren zu sehen. Trotzdem zieht es vor allem Surfer an den Strand im Osten der Insel. Es ist weltweit ein beliebter Spot zum Wellenreiten und an einem Break laufen die Wellen parallel zum Strand und Wellenritts bis zu 400 Meter sind möglich. Das Wasser ist angenehm warm und selbst für Anfänger finden sich ein paar Wellen. Ohne es beim Buchen zu wissen, befand sich unser Hotel direkt am Spot für Anfänger. Andreas konnte nicht anders und lieh sich auch ein Surfboard aus. Ein paar Versuche später musste er leider wegen seiner Sehnenentzündung, welche er seit ein paar Wochen hat, aufgeben. Das war sehr Schade, da die Bedingungen hier perfekt sind und die Lust beim Zuschauen immer größer wurde. Also begnügten wir uns mit Baden, was bei den großen Wellen auch Spaß machte. Mit etwas Geschick konnte man auch ohne Board, einfach mit dem eigenen Körper, surfen.
Natürlich gibt es in Arugam Bay entsprechend viele Surfshops. Da wir keine Rashguards (die Shirts die man beim Surfen trägt) im Gepäck hatten, mussten wir uns diese noch in einen der Shops zu legen. Hier wurde Andreas von einem der Verkäufer begrüsst als ob man sich kannte. Der Verkäufer ging fest davon aus Andreas schon im Laden gesehen zu haben und konnte es nicht fassen, als wir ihm etwas anderes erzählten. Mit „Maybe is a brother from another mother“ verabschiedete er sich immer noch zweifelnd.
Beim Essen probierten wir einige Restaurants aus, von denen man nicht alle wirklich als Restaurant bezeichnen konnte. Im Hung Time, einer kleinen Hütte in der es hauptsächlich Roti (eine Art Pfannkuchen oder Fladen) und Curry für die Einheimischen gab, erlangte Andreas schnell eine gewisse Berühmtheit. Andreas hatte mal wieder richtig Hunger und bestellte zum Frühstück gleich zwei Portionen. Danach bestellte er noch einen großen Obstteller und dann nahm er sich auch noch etwas zum später essen mit. Fortan wurden wir jedesmal beim Vorbeilaufen gegrüßt und man hoffte das Herr „Nimmersatt“ noch einmal zuschlägt und den Tagesumsatz sichert.
Nach drei Tagen Sonne, Strand und Meer galt es Abschied nehmen von Arugam Bay. Irgendwie hat der Ort einen gewissen Charme und zum Surfen und am Strand liegen ist er perfekt. Es ist zwar recht heiß aber am Meer lässt es sich durch den ständigen Wind gut aushalten. Vielleicht kommen wir noch einmal ohne Verletzungen und Wehwehchen wieder und können dann mehr Surfen.
Little Adams Peak
In Ella machten wir nur für eine Nacht Station. Bevor es weiter Richtung Arugam Bay ging, wollten wir vormittags die Umgebung erkunden. Es bieten sich ein paar Wanderungen an und wir entschlossen uns auf den Little Adams Peak zu gehen. Beim Frühstück auf der schönen Veranda unseres Gästehauses, lernten wir ein deutsches Paar kennen. Sie waren mit ihrer 10 Monate alten Tochter unterwegs und die Kleine schien es bisher ganz gut zu meistern.
Nachdem wir unser Gepäck bei der Gastfamilie untergestellt hatten, machten wir uns auf den Weg. Die Wanderung ist ziemlich leicht und der Aufstieg ist trotz Hitze gut machbar. Wie schon auf der Zugfahrt ist die Landschaft sehr reizvoll und nach einer Stunde waren wir auf dem Gipfel. Von dort hatte man einen schönen Rundumblick auf Ella und die angrenzenden Berge. Auf dem Rückweg bogen wir noch in Richtung Nine Arch Bridge, einer alten Eisenbahnbrücke, ab.
Nach unserer Rückkehr ging es mit dem Auto Richtung Arugam Bay. Die Fahrt zur Ostküste dauerte 3 Stunden und als wir Ausstiegen erschlug uns die Hitze. Wir brauchten etwas Zeit bis wir uns an die Temperaturen gewöhnt hatten. Unser Zimmer im Stardust Beach Hotel ist sehr geräumig. Das Hotel hat seine besten Zeiten schon hinter sich und das Restaurant ist sehr teuer. Wir haben jetzt jedoch 3 Tage Zeit die Restaurants im Ort zu probieren. Ansonsten werden wir den Strand geniessen und schauen was die Surfer drauf haben.
Mit dem Zug von Kandy nach Ella
Heute Morgen nahmen wir Abschied von der Villa 49 in Kandy. Wir hatten uns hier sehr wohl gefühlt und können das Hotel nur weiterempfehlen. Mit dem Tuk Tuk ging es ungefähr 20 Minuten durch den dichten Berufsverkehr zum Bahnhof in Kandy. Über unseren Fahrer hatten wir uns schon zwei Tickets im voraus besorgen lassen. Es gab nur noch Sitzplätze in der dritten Klasse und wir waren uns nicht sicher was uns erwarten würde. Zugtickets in Sri Lanka sind sehr preiswert und für unsere sechsstündige Reise nach Ella haben wir pro Person 2,50 Euro bezahlt. Die Strecke ist sehr beliebt, da es landschaftlich sehr reizvoll sein soll. Am Bahnhof warteten fast nur Backpacker am Gleis und nur wenige Einheimische wollten heute nach Ella.
Als der Zug gegen 9 Uhr einfuhr und wir unseren Wagen gefunden hatten, waren wir positiv überrascht. In der dritten Klasse war es jetzt zwar nicht luxuriös aber jeder fand Platz für sich und sein Gepäck. Neben Andreas saß ein Einheimischer welcher ganz gut deutsch sprach. Er war vor 10 Jahren auf einer Fähre nach Helgoland beschäftigt und lebte in Hamburg. Er reiste mit seinem Sohn und der Schwiegertochter nach Ella und gab auf der Fahrt ein paar Infos zu dem was links und rechts der Strecke zu sehen war.
Mit 30 bis 40 km/h fuhr der Zug in den nächsten Stunden durch sehr schöne Landschaften. Der höchste Bahnhof lag auf über 1800 Meter Höhe und man hatte teilweise einen schönen Fernblick in die Berge. Sechs Stunden sind sehr lang aber die Fahrt lohnt sich wirklich.
Am Nachmittag erreichten wir Ella und bis zu unserer Unterkunft waren es nur 400 Meter zu Fuß. Im Guesthouse 59B Rest Inn wurden wir sehr freundlich begrüßt. Das Gästehaus besitzt nur zwei Zimmer mit einer schönen Veranda. Dort gab es zur Begrüßung Kuchen und Tee und die Gastfamilie macht einen sehr netten Eindruck.
Nachdem wir uns von der langen Zugreise erholt hatten, gingen wir noch auf die Jagd nach etwas zum Essen. In Ella ist es einfach etwas zu finden. Die Hauptstrasse ist voller Restaurants von denen viele sehr gute Bewertungen im Internet haben. Das Cafe Chill sah sehr gemütlich aus und wurde an diesem Abend unser Jagdrevier. Neben der lokalen Küche gab es hier auch allerhand Gerichte aus der ganzen Welt. Sechs Köche hatten alle Hände voll zu tun, das gut besuchte Restaurant zu versorgen. Wir wagten uns heute an die scharfe lokale Küche und es gab Reis und Curry. Da hier fast alle Gäste Touristen waren, scheinen die Köche, was den Schärfegrad betrifft, gnädig zu sein. Außer einem leicht brennenden Mund, einer laufenden Nase und vielleicht einer klitzekleinen Träne war das Essen gerade noch an der Grenze der erträglichen Schärfe. Als Belohnung gab es noch Pancakes mit Bananen und Schokolade. Außerdem probierten wir das Bier aus Sri Lanka – Lion Lager. Es ist recht mild aber es geht schon irgendwie. 🙂
Elefanten zum Anfassen
Heute war unser zweiter und letzter Tag in Kandy. Am Vormittag wollten wir etwas in der näheren Umgebung unternehmen. Zuerst hatten wir die Idee etwas zu wandern aber irgendwie war uns nicht danach. Ein Highlight für Touristen ist hier das Elefantenwaisenhaus in Pinnawala, ca. 30 Kilometer entfernt. Das klingt erstmal recht interessant, da die ursprüngliche Idee den Tieren zu helfen großartig ist. Wir fanden jedoch viele kritische Stimmen, dass es mittlerweile nicht mehr um die Tiere geht, sondern nur noch ein Geschäft zum Geldverdienen ist. Wir entschlossen uns ein eigenes Bild von dem Waisenhaus zu machen und fuhren nach dem Frühstück los. Pünktlich um 9:15 Uhr kamen wir mit vielen anderen Touristen in Pinnawala zur Milchfütterung der Jungtiere an. Der Eintritt pro Person beträgt momentan fast 16 Euro und riss direkt ein Loch in den Geldbeutel. Dann wurden drei junge Elefanten in eine Art Arena geführt und von den Pflegern mit Milch versorgt. Danach konnte man auf dem Gelände arbeitende Elefanten beobachten bevor jeder zum Fotoshooting mit den Dickhäutern eingeladen wurde. Die Tiere wurden in Pose gebracht und durften auch angefasst werden. Wir haben uns und dem Tier das ganze Prozedere erspart.
Gegen 10 Uhr wurden einige der Tiere durch eine Straße zum Fluß getrieben, wo es ein Bad gab. Jetzt war es Zeit, dass man von jedem Ladenbesitzer ins Geschäft eingeladen wurde, um die besten Andenken der Stadt zu erstehen.
Zusammenfassend kann man Bestätigen dass Pinnawala mittlerweile nur noch für den Tourismus existiert. Außer den Pflegern und den Verkäufern sind nur Touristen anwesend. Die Tiere werden die ganze Zeit vorgeführt und wir sind uns nicht sicher ob das wirklich das Beste für die Elefanten ist. Die Preise sind im ganzen Ort überzogen und man wird pausenlos mit Angeboten überschüttet. Auf der anderen Seite muss man eingestehen eine so große Zahl von Elefanten – 78 Tiere leben momentan im Waisenhaus – aus der Nähe beobachten zu können ist schon beeindruckend und verständlicher Weise zieht das die Besucher an. Es wäre jedoch schön die Tiere nicht so vorzuführen und Ihnen mehr Freiräume zu lassen. Man kann die Elefanten sicher sehr gut beobachten, ohne sie komplett den Touristen zur Verfügung zu stellen.
Den Nachmittag verbrachten wir dann im Zentrum von Kandy. Erst ging es zum Kraft sammeln in ein Cafe bevor wir zum Shopping aufbrachen. Danach ging es am Kandy See vorbei wieder zurück ins Hotel. Heute werden wir zeitig ins Bett gehen, da es morgen mit dem Zug nach Ella geht.
Kandy – Die Geschichte von Tabletten und einem Zahn
Unsere erste Nacht in Sri Lanka liegt hinter uns und wir haben geschlafen wie die Murmeltiere. Natürlich beginnt man den Tag am besten mit einem ordentlichen Frühstück und wir waren schon gespannt was unser Hotel diesbezüglich zu bieten hat. Neben einen Obstteller gab es Kaffee, Rührei, Toast und Waffeln. Die Marmelade wird im Haus selbstgemacht und heute gab es Passionsfrucht-Bananen-Marmelade und Tomatenmarmelade. Beides war uns so in der Form nicht bekannt aber es war durchaus sehr lecker.
Nachdem wir einige organisatorische Sachen im Hotel erledigt hatten, ging es mit unserem Fahrer vom Vortag, Praboda, zum Botanischen Garten. Als wir ins Auto einstiegen fragte er uns wie wohl Tabletten hergestellt werden. Wir schauten uns beide an und zweifelten zuerst an unseren Englischkenntnissen. Ohne jeglichen Zusammenhang nach der Herstellung von Tabletten zu fragen war jetzt nicht was wir erwartet hatten. Wir versuchten nach besten Wissen und Gewissen die Kunst der „Pillendreherei“ zu erläutern. Nachdem der Fahrer danach mit einem Angestellten vom Hotel geredet hatte, klärte er uns auf. Der Angestellte bekam anscheinend erstmals Tabletten verschrieben und lebte bisher nur von der hier traditionellen Medizin aus Kräutern, Massagen oder Ähnlichem. Die Tabletten schienen ihm etwas suspekt und er wollte über die Herstellung aufgeklärt werden…wir hoffen das wir ausreichend helfen konnten.
Auf dem Weg zum Botanischen Garten machten wir noch Halt an einem schönen Aussichtspunkt. Man konnte hier über ganz Kandy mit dem See im Vordergrund schauen. Dann ging es weiter und die nächsten zwei Stunden erkundeten wir den Botanischen Garten. Hier gibt es eine Vielfalt tropischer Pflanzen und ein Spaziergang durch die Alleen ist sehr interessant. Einzig der gestiegene Eintrittspreis von fast 10 Euro für Ausländer war etwas überzogen. Das haben wir im Vorfeld jedoch schon des Öfteren gelesen und wir befürchten in den nächsten Tagen viel Geld für Tickets zu investieren. Trotzdem verflogen die zwei Stunden im Garten wie im Flug. Neben riesigen Bambusbäumen, Palmen, Orchideen, Kräutern und vielen anderen Gewächsen faszinierten uns noch die Mengen an Affen die ihre Jungen durch die Gegend trugen.
Nach soviel „Aktion“ war es Zeit für etwas Entspannung. Wir stoppten noch kurz an einem Soldatenfriedhof aus dem zweiten Weltkrieg bevor es zur Massage ging. Fährt man nach Sri Lanka kommt man an dem Thema Ayurveda – dem Wissen vom gesunden Leben – nicht vorbei. Es handelt sich dabei um ganzheitliche Naturmedizin und Massagen sind eine Anwendung davon. Andrea wollte das mal ausprobieren und Andreas gab seinen Widerstand bald auf, auch wenn es nicht seine liebste Beschäftigung ist. Es gab für beide eine 30 minütige Kopf-Nacken-Fuss-Massage mit duftenden Ölen und entspannender Musik. Zumindest Andrea konnte es geniessen und fand es sehr entspannend.
Am frühen Abend machten wir uns auf den Weg zum Tempel des heiligen Zahn. Im Tempel wird ein Zahn Buddhas aufbewahrt, der von einer indischen Prinzessin im Haar versteckt nach Sri Lanka geschmuggelt wurde. Es handelt sich um das größte Heiligtum in Sri Lanka. Dreimal täglich gibt es eine Prozession, in der ein Mönch vor dem heiligen Zahn betet. Das wird von lauten Trommeln und Musik begleitet. Gegen 18:15 Uhr begann das Ritual und es war spannend dem Treiben der vielen Gläubigen zu folgen.
Am Abend machten wir uns auf den Weg ins Stadtinnere. Nach unseren Recherchen sollte es dort ein Streetfood Stand mit dem Namen „Licensed to Grill“ geben, der preiswerte und leckere Wraps sowie Burger anbietet. Die Bewertungen von Tripadvisor lagen nicht falsch und Andreas hat sogar zwei Wraps verdrückt. So kann man den ersten Tag gut ausklingen lassen.
Sri Lanka – Träne Indiens
Nachdem der Sommer in Deutschland langsam zu Ende geht, dachten wir uns einfach noch ein paar Tage in die Verlängerung zu gehen. Sri Lanka ist kaum größer als Bayern und wird als Träne Indiens bezeichnet. Wir haben 14 Tage Zeit das Land zu bereisen und sicher werden auch ein paar Tage am Strand dabei sein.
Mit Emirates buchten wir vor ein paar Wochen für unter 500 Euro recht günstige Flüge und gestern um 22:35 Uhr starteten wir in München. Der Flug war recht komfortabel und Emirates zählt für uns mit zu den besten Airlines. Ungefähr 14 Stunden später, wir hatten 4 Stunden Aufenthalt in Dubai, landeten wir in Colombo. Unsere erste Station war die alte Königsstadt Kandy und wir hatten im Voraus ein Hotel inklusive Flughafenshuttle gebucht. Unser Fahrer wartete schon auf uns und nachdem wir uns noch etwas Bargeld besorgt haben ging es zum Auto. Bei 30 Grad und recht hoher Luftfeuchtigkeit traf uns gleich erstmal der Hitzehammer.
Die Fahrt nach Kandy dauerte ungefähr 3 Stunden. Es sind zwar nur 120 Kilometer zu fahren aber der Verkehr hat es in sich. Es brauchte erstmal eine Stunde damit wir uns wieder an die asiatischen Verkehrsgegebenheiten gewöhnt hatten. Es herrscht halt Krieg auf den Strassen von Asien. Der Stärkste hat immer Vorfahrt und alle 3 Minuten sieht man sich in einem Unfall verwickelt … aber irgendwie funktioniert das Durcheinander dann doch.
Von unserem Hotel „Villa 49“ waren wir positiv überrascht. Wir haben ein schönes Zimmer und das Personal ist bisher sehr freundlich. Es war mittlerweile 20 Uhr und nach einer Tasse Tee gingen wir noch ins Garden Cafe. Das Lokal liegt direkt am Kandy-See, nur 2 Minuten von der Villa 49 entfernt. Der Laden selbst macht rein optisch nicht den besten Eindruck. Man bekommt hier aber sehr preiswert gute lokale Gerichte und kann diese auch mitnehmen. Da wir mittlerweile sehr müde waren genau das Richtige für uns. Wir bestellten für ungefähr 1,60 Euro gebratenen Reis mit Ei und hatten schon etwas Angst wie scharf unser Gericht wohl sein wird. Das Essen in Sri Lanka soll zu den „schärfsten“ der Welt zählen und was das betrifft sind wir beiden doch eher Weicheier. Beim Warten auf unser Essen stiegt uns ein so starker Knoblauch Geruch in die Nase das wir gleich einen Hustenanfall bekamen. Als unser Essen fertig war gingen wir zurück ins Hotel und wagten uns an den Reis. Die Köche waren gnädig. Sie mischten das Chili nicht direkt ins Essen, sondern legten es einfach an den Rand. So konnte man selbst bestimmen wie scharf man seinen Reis haben wollte. Das Ei war etwas merkwürdig gekocht und gewürzt aber trotzdem schmeckte uns der erste Kontakt mit der lokalen Küche. Danach fielen wir nur noch ins Bett und wir freuen uns jetzt auf die nächsten Tage.