Kandy – Die Geschichte von Tabletten und einem Zahn

Unsere erste Nacht in Sri Lanka liegt hinter uns und wir haben geschlafen wie die Murmeltiere. Natürlich beginnt man den Tag am besten mit einem ordentlichen Frühstück und wir waren schon gespannt was unser Hotel diesbezüglich zu bieten hat. Neben einen Obstteller gab es Kaffee, Rührei, Toast und Waffeln. Die Marmelade wird im Haus selbstgemacht und heute gab es Passionsfrucht-Bananen-Marmelade und Tomatenmarmelade. Beides war uns so in der Form nicht bekannt aber es war durchaus sehr lecker.
Nachdem wir einige organisatorische Sachen im Hotel erledigt hatten, ging es mit unserem Fahrer vom Vortag, Praboda, zum Botanischen Garten. Als wir ins Auto einstiegen fragte er uns wie wohl Tabletten hergestellt werden. Wir schauten uns beide an und zweifelten zuerst an unseren Englischkenntnissen. Ohne jeglichen Zusammenhang nach der Herstellung von Tabletten zu fragen war jetzt nicht was wir erwartet hatten. Wir versuchten nach besten Wissen und Gewissen die Kunst der „Pillendreherei“ zu erläutern. Nachdem der Fahrer danach mit einem Angestellten vom Hotel geredet hatte, klärte er uns auf. Der Angestellte bekam anscheinend erstmals Tabletten verschrieben und lebte bisher nur von der hier traditionellen Medizin aus Kräutern, Massagen oder Ähnlichem. Die Tabletten schienen ihm etwas suspekt und er wollte über die Herstellung aufgeklärt werden…wir hoffen das wir ausreichend helfen konnten.
Auf dem Weg zum Botanischen Garten machten wir noch Halt an einem schönen Aussichtspunkt. Man konnte hier über ganz Kandy mit dem See im Vordergrund schauen. Dann ging es weiter und die nächsten zwei Stunden erkundeten wir den Botanischen Garten. Hier gibt es eine Vielfalt tropischer Pflanzen und ein Spaziergang durch die Alleen ist sehr interessant. Einzig der gestiegene Eintrittspreis von fast 10 Euro für Ausländer war etwas überzogen. Das haben wir im Vorfeld jedoch schon des Öfteren gelesen und wir befürchten in den nächsten Tagen viel Geld für Tickets zu investieren. Trotzdem verflogen die zwei Stunden im Garten wie im Flug. Neben riesigen Bambusbäumen, Palmen, Orchideen, Kräutern und vielen anderen Gewächsen faszinierten uns noch die Mengen an Affen die ihre Jungen durch die Gegend trugen.
Nach soviel „Aktion“ war es Zeit für etwas Entspannung. Wir stoppten noch kurz an einem Soldatenfriedhof aus dem zweiten Weltkrieg bevor es zur Massage ging. Fährt man nach Sri Lanka kommt man an dem Thema Ayurveda – dem Wissen vom gesunden Leben – nicht vorbei. Es handelt sich dabei um ganzheitliche Naturmedizin und Massagen sind eine Anwendung davon. Andrea wollte das mal ausprobieren und Andreas gab seinen Widerstand bald auf, auch wenn es nicht seine liebste Beschäftigung ist. Es gab für beide eine 30 minütige Kopf-Nacken-Fuss-Massage mit duftenden Ölen und entspannender Musik. Zumindest Andrea konnte es geniessen und fand es sehr entspannend.
Am frühen Abend machten wir uns auf den Weg zum Tempel des heiligen Zahn. Im Tempel wird ein Zahn Buddhas aufbewahrt, der von einer indischen Prinzessin im Haar versteckt nach Sri Lanka geschmuggelt wurde. Es handelt sich um das größte Heiligtum in Sri Lanka. Dreimal täglich gibt es eine Prozession, in der ein Mönch vor dem heiligen Zahn betet. Das wird von lauten Trommeln und Musik begleitet. Gegen 18:15 Uhr begann das Ritual und es war spannend dem Treiben der vielen Gläubigen zu folgen.
Am Abend machten wir uns auf den Weg ins Stadtinnere. Nach unseren Recherchen sollte es dort ein Streetfood Stand mit dem Namen „Licensed to Grill“ geben, der preiswerte und leckere Wraps sowie Burger anbietet. Die Bewertungen von Tripadvisor lagen nicht falsch und Andreas hat sogar zwei Wraps verdrückt. So kann man den ersten Tag gut ausklingen lassen.