Ho-Chi-Minh-Stadt ist die größte Stadt in Vietnam. Sie bekam 1976 ihren neuen Namen, wird aber im In- und Ausland nach wie vor Saigon genannt. Im Backpacker Zentrum (District 1) haben wir im Sunny Saigon Hotel ein Zimmer für vier Nächte gebucht. In der näheren Umgebung gab es alles, was man als Tourist so braucht, Restaurants, Bars, Supermarkt und Travel Agencies. Viele Sehenswürdigkeiten kann man von hier zu Fuß erreichen. Da immer noch Ferien wegen des Tets sind, sind die Strassen hier für die normalen Verhältnisse fast wie ausgestorben. Als Fußgänger konnte man beinahe ungehindert über die Straße gehen – zumindest an den ersten beiden Tagen; ideal also zum Eingewöhnen. Normalerweise sind hier so viele Mopeds unterwegs, dass man für unser Verständnis keine Chance hat, über die Strasse zu kommen.
Sightseeing in Saigon
Am ersten Tag nahmen wir uns alle Sehenswürdigkeiten vor, die von unserem Hotel zu Fuß zu erreichen sind. Die erste Station war ein Elektronikmarkt. Das steht so jetzt in keinem Reiseführer, aber da unsere Kompaktkamera immer mehr herumzickt wollten wir uns einfach mal über die Preise hier schlau machen. Um es kurz zu machen – Kameras sind hier wesentlich teurer als in Deutschland und aufgrund der fehlenden Garantie überhaupt keine Alternative. Mist.
Als nächstes kamen wir zum Opernhaus. Sicherlich architektonisch gesehen ein schönes Gebäude in einer netten Umgebung, aber wir sind mehr oder weniger daran vorbei spaziert. Über die Dong Khoi Flaniermeile ging es zum zentralen alten Postgebäude und zur Notre Dame Kathedrale. Der Name der Kirche lässt jetzt viel erwarten, hat aber nicht viel von dem Charme und dem Bauwerk in Paris. Außerdem war sie geschlossen, vielleicht auch wegen Tet. Nun ja, die Post ist eben eine Post in einem älteren Gebäude. Aber auch hier fehlt uns das architektonische Verständnis, um staunend zwei Stunden aufgeregt um das Bauwerk zu springen. Beides war schön anzusehen und wir steuerten das nächste Ziel an.
Nach einer kleinen Erfrischung erreichten wir den Reunification Palace – früher bekannt als Independence Palace. Hier regierte der südvietnamesische Präsident während des Vietnamkrieges. Es ist also ein kleines Stück Geschichte und wir machten eine Tour durch den Palast. Durch den Guide erfuhr man eine Menge und das machte den Rundgang zu einer ganz interessanten Sache.
Da wir jetzt schon etwas im Thema drin waren, stand als nächstes das War Remnants Museum auf dem Programm. Eine Ausstellung zum Vietnamkrieg erzählt die Geschichte aus Sicht der Vietnamesen. Die Bilder und Texte sind keine leichte Kost und zeigen teilweise sehr grausame Motive. Die Ausstellung ist in mehrere Themenblöcke unterteilt und sehr gut gemacht. Insgesamt ein Museum, welches – ähnlich dem S21 in Phnom Penh – zum Nachdenken anregt und einen Besuch wert ist. Bevor wir dann wieder zurück zum Hotel gingen, kamen wir noch an einem abgesperrten Park vorbei, in dem offensichtlich eine Veranstaltung statt fand. Andrea war natürlich neugierig und wir bezahlten ca. einen Euro Eintritt. Es entpuppte sich dann als eine Gartenausstellung mit vielen, vielen Bonsaibäumen, Holz- und Steinskulpturen.