Kayaking durch den Mangrovenwald

Nur wenige Kilometer nördlich von Jiquilillo befindet sich das „Natural Estero Padre Ramos“ Reservat. Das Flussdelta steht unter Naturschutz und besitzt einen der größten zusammenhängenden Mangrovenwälder in Zentralamerika. Nachdem wir vormittags am Strand bis zu den Fischerhäusern von Jiquilillo entlang gelaufen sind, wollten wir uns am Nachmittag die Chance nicht entgehen lassen, mit dem Kayak durch den Mangrovenwald zu paddeln.
Gegen drei Uhr wurden wir von Monty’s Beach Lodge abgeholt und in das Naturschutzgebiet gebracht. Luigi, unser Guide vom Vortag, hatte vor einiger Zeit eigenhändig drei Kayaks aus Holz gebaut. Leider war er heute in Managua unterwegs, aber David, ein Fischer aus der Gegend, würde die Tour mit uns machen. Wir durften Luigi’s Holzkayaks benutzen und die sahen nicht nur klasse aus, sondern machten sich auch im Wasser sehr gut.
Als wir das Flussdelta überquert hatten, waren wir auch schon mitten im Mangrovenwald. David erklärte uns eine Menge zu den Pflanzen, Tieren und wie die Fischer hier früher teilweise Raubbau an der Natur betrieben, indem sie z.B. den Wald abholzten, mit Dynamit fischten oder Schildkröteneier aßen. Seitdem das Gebiet unter Naturschutz steht und die Bewohner aufgeklärter sind, wird jedoch alles daran gesetzt, die Natur zu erhalten und v.a. der Fisch- und Schildkrötenbestand hat sich laut David dadurch sehr erholt.
Die Mangrovenbäume in dieser Gegend gehören zu den roten Magroven, die mit dem schlammigsten Untergrund zurecht kommen und die verästelten Wurzeln dienen der Stabilität auf ebendiesem. Im Wald lebt allerhand Getier, das man aber eher selten zu Gesicht bekommt, darunter Krabben, Boa Constrictor, Alligatoren und Kaimane, letztere zum Glück eher weiter im Norden. Außerdem befindet sich in den Mangroven der „Kindergarten“ vieler Fischarten. Wenn man sich direkt neben den Bäumen lautlos treiben lässt, hört man viele Geräusche, z.B. ein Blopp, wenn Gas aus dem Schlamm entweicht.
Über 187 Vogelarten soll es hier geben und David will auch schon alle gesehen haben. Ganz so viele haben wir an diesem Tag nicht gesehen, eher so fünf Arten, aber es war eine schöne zweistündige Paddeltour durch das Naturschutzgebiet.

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