Ins neue Jahr gek…

Mingun war das erste Ziel in Mandalay. Hier sollte die größte Pagode der Welt entstehen, doch diese wurde niemals fertiggestellt. Man kann jedoch erahnen, wie gewaltig sie geworden wäre. Bei mehreren Erdbeben hat das Gebäude riesige Risse bekommen, wodurch es noch „tragischer“ wirkt. Außerdem befindet sich in Mingun die größte Glocke der Welt (ohne Sprung). Um nach Mingun zu kommen ging es eine Stunde mit dem Boot über den Irrawaddy Fluss. Eine wirklich sehr entspannende und interessante Fahrt. Vom Anleger zu den Pagoden kann man sich mit dem „Taxi“ fahren lassen: das sind Ochsenkarren, auf denen „Taxi“ steht.
Nach Mingun ging es zum Mandalay Hill. Von hier aus hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt und natürlich gibt es auch wieder eine Pagode. Auf dem Weg zurück zum Hotel waren wir noch in einem Supermarkt, der fast schon amerikanisch oder zumindest deutsch hätte sein können. Es war ganz interessant die Preise und das Angebot zu sehen. Es gabt sogar Ferrero Rocher – für ca. 10 Euro. Aber fotografieren ist hier streng verboten.
Den Silvesterabend verbrachten wir dann etwas ungemütlich im Hotelzimmer. Zum Mittagessen scheint Andreas diesmal irgendwas falsches erwischt zu haben. Er hat sich sozusagen ins neue Jahr gek… Am nächsten Tag ging es ihm aber schon wieder besser. Ansonsten gab es hier auch ein Feuerwerk zu Mitternacht und man hat etliche Leute feiern gehört.
Allen ein gesundes neues Jahr!!!

Auf die Palme gekommen

Es war Zeit sich von Bagan zu verabschieden und nach Mandalay zu fahren. Vorher wollte Nelin uns aber zeigen, wie die Süßigkeiten hergestellt werden, die wir nach fast jedem Essen als Dessert bekommen haben. In einer kleinen Hütte wurde uns dann gezeigt, was man alles aus dem Saft der Palme machen kann. Neben Medizin und Erfrischungsgetränken zum Beispiel auch Süßigkeiten. Der Palmensaft kocht solange über Feuer bis er langsam fest wird. Natürlich gab es gleich eine Kostprobe. Dann ging es zu den interessanten Sachen… Palmen-Whisky. Auch hier kam man um eine Kostprobe nicht herum.
Mit Süßigkeiten und Whiskey im Bauch (nur ganz wenig) ging es dann weiter. Am Mt. Popa machten wir nochmal halt und kletterten über 777 Stufen auf den Gipfel zu einer Pagode. Dabei handelt es sich um einen erloschenen Vulkan, worauf die NATs (Geister) verehrt werden. Eine Menge Affen begleiteten uns unterwegs und Nelin meinte sie hätten eine Schwäche für Ladies. Zum Glück hielten sie scheinbar gerade Mittagsruhe, so dass Andrea diesmal ungeschoren davon kam.
Am späten Nachmittag erreichten wir Mandalay, die zweitgrößte Stadt des Landes. Es ist die „modernste“ Stadt in Myanmar, welche sich rasant entwickelt. Viele geteerte Straßen, Autos und Motorräder. Morgen werden wir die Stadt näher kennen lernen.

Die Tempel von Bagan

Genau zwei volle Tage waren wir in Bagan und das Hauptthema waren natürlich Pagoden und Tempel. Am ersten Tag hieß es mal wieder zeitig aufstehen. Um 4.30 Uhr klingelte der Wecker und dann ging es auf einen Tempel mit Blick über die Ebene. Von hier aus konnte man einen wunderschönen Sonnenaufgang genießen. Danach sahen wir uns die größten Tempel von Old Bagan an und am nächsten Tag auch ein paar von New Bagan vor. Andreas bekam schon langsam einen Tempel-Koller während Andrea immer neues entdeckte.
Zur Abwechslung schauten wir uns die Herstellung von Laquerware an. Dabei handelt es sich um ein Handwerk, bei dem aus Bambus wunderschöne Dinge hergestellt werden, z.B. Gefäße, Teller, Tassen, Figuren. Es dauert sieben Monate und unzählige Arbeitsschritte bis eine kleine Schale fertig ist; große Gegenstände dauern bis zu zwei Jahre.
Zum Abschluss ging es heute Abend auf einen kleinen Hügel außerhalb von Bagan; von hier aus konnte man die gesamte Ebene sehen.

Aufbruch nach Bagan

Unser Hotel in Taungoo schien bei Fröschen sehr beliebt. Ob im Bad oder beim Frühstücken, überall waren Sie unterwegs. Selbst die Kellnerin machte einen großen Satz als ihr ein Frosch aus dem Serviettenhalter entgegen blinzelte. Trotzdem hatten wir ein ganz gutes Frühstück bevor wir mit Nelin nach Bagan aufbrachen. Wir waren mit kleineren Pausen ca. 6 Stunden unterwegs bis wir im Land der tausend Tempel ankamen. Doch zuerst brauchten wir noch ein Zimmer; das fehlte uns immer noch.
Momentan sind hier so viele Touristen unterwegs, dass die Hotels aus allen Nähten platzen – ganz einfach weil es nicht so viele gibt und man auch nur da übernachten darf, wo der Besitzer eine Lizenz für „Foreigners“ hat. Nelin war schon am verzweifeln und auch wir stellten uns langsam auf eine Nacht im Auto oder in einem Kloster ein. Letztendlich fanden wir ein Zimmer, zwar eigentlich zu teuer, aber immerhin hatten wir was. Danach bekamen wir noch einen heißen Tipp, wo ein Hotel vor wenigen Tagen eröffnet hatte. Tatsächlich bekamen wir da für die zwei darauf folgenden Tage ein Zimmer und man merkte wie Nelin und natürlich auch uns ein Stein vom Herzen fiel.
Unser Fahrer fühlt sich für alles verantwortlich und hatte selbst nicht mit diesen Ansturm von Touristen gerechnet. Er ist wirklich sehr bemüht und besorgt. Am Abend fuhren wir noch zu einer höher gelegenen Pagode über dem Irrawaddy Fluss, welcher sich weiter bis nach Mandalay schlängelt. Hier genossen wir den Sonnenuntergang mit Blick auf eine sehr friedvoll wirkende Landschaft.

Unterwegs mit Nelin

Auch heute hieß es zeitig aufstehen. Um acht Uhr wollten wir uns mit unseren Fahrer treffen und dann unsere Tour Richtung Norden starten. Das Auto ist von der Größe her mit einem kleinen Van zu vergleichen und sehr bequem. Auch der Fahrer Nelin macht einen netten Eindruck. In Myanmar darf man als Tourist kein Auto fahren, daher hat man immer einen Fahrer dabei. Davon abgesehen würden wir keine Straßenschilder lesen können, da alles in Landessprache geschrieben steht…man weiß erstmal gar nicht was die Damen- oder Herrentoilette ist. Was auch etwas gewöhnungsbedürftig ist, ist das hier zwar auch Rechtsverkehr herrscht, aber alle Autos das Lenkrad auch rechts haben. Früher war hier auch mal Linksverkehr.
Was sich wie erwartet etwas schwierig gestaltet ist das Finden von Unterkünften. Nach vielen Versuchen per Telefon haben wir jetzt außer zu einer Station alle Unterkünfte. Notfalls ist es wohl immer möglich in einem Kloster unter zu kommen.
Heute ging die Fahrt über Bago nach Taungoo. In beiden Städten sind wieder einige Pagoden zum anschauen. Trotzdem ist Taungoo nur eine Zwischenstation bevor wir morgen nach Bagan weiterfahren, wo wir dann 3 Nächte bleiben. Wir sind schon sehr gespannt!

Shwedagon und Longyi

Was man hat hat man…dachten wir uns und wollten heute als erstes die Shwedagon Pagode ansehen. Mit dem Taxi ging es zum Eingang für ausländische Besucher. Dann hieß es bezahlen, Schuhe aus und los. Auch die Shwedagon Pagode ist riesig und sehr sehenswert. So viel Statuen und Gebäude und alle so detailreich. Wer sich mit den Hintergründen auskennt, wäre da Tage beschäftigt. Für Andreas sahen die ganzen sitzenden Buddhas irgendwann ziemlich ähnlich aus, Andrea kann sich jedoch viel mehr dafür begeistern.
Nach der Pagode ging es zur Abwechslung noch auf den Bogyoke Market. Andrea wollte noch einen longyi, den typischen Rock den hier fast alle Männer und Frauen tragen. In einer kleine Gasse wurden wir dann auch fündig und Andrea bekam noch eine Einführung, wie man diesen richtig bindet. Jetzt fällt Andrea bestimmt gar nicht mehr als Tourist auf…

Ankunft in einer andern Welt

Genau 4.30 Uhr morgens klingelte der Wecker. Gerade waren wir dabei in Bangkok wirklich anzukommen, schon mussten wir wieder aufbrechen. Heute ging es morgens mit dem Flugzeug nach Yangon. Andreas‘ Vorfreude wieder in die Lüfte zu gehen war riesig und spätestens nachdem er das bunt angemalte Flugzeug sah war er so richtig aus dem Häuschen. Aber auch diesen Flug hat
er überstanden. Am internationalen Flughafen von Yangon wurden wir unter einem Weihnachtsbaum mit live gespielten Weihnachtsliedern empfangen. Der Flughafen an sich ist wirklich sehr übersichtlich und kommt mit 3 kleinen Gepäckbändern aus. Da stand dann auch schon unser „Shuttle“ zum Hostel; wir haben selten ein älteres Auto gesehen, aber es hat seinen Dienst zuverlässig getan.
Auf der Fahrt bekam man einen ersten Eindruck von Land und Leute. Die Straßen und Häuser sind teilweise, naja ich sag mal ursprünglich und einfach. Plötzlich tauchte mitten in der Stadt die golden glänzende Shwedagon Pagode auf. Ein riesiges Bauwerk, die wir im Laufe unseres Besuchs auf jeden Fall auch noch anschauen wollen.
Im Hotel angekommen ging es gleich erstmal ans Bezahlen. Dort zählt nur Cash, und zwar nur die neusten Dollarscheine. Die Hälfte unserer Scheine haben sie erst gar nicht akzeptiert, was uns schon etwas ins Schwitzen brachte (nicht der kleinste Knick oder die kleinste Verfärbung darf drauf sein; da wird jeder Schein prüfend ins Licht gehalten).
Nach Bangkok ist das hier schon eine Umstellung. Bangkok war recht einfach, ich sage mal, da kommt jeder klar. Fast überall kommt man mit minimalen Englischkenntnissen durch, meistens steht irgendwo auch was auf Englisch und es gibt viele Automaten, an denen man Geld ziehen kann. Die Leute sind komplett auf die Touristen eingestellt.
Hier sieht das alles noch etwas anders aus. Nichts mit englischer Schrift oder arabischen Zahlen, nur die wenigsten sprechen englisch oder halt das typische „Hello“ oder „Where are you from?“. Also alles etwas spannender. Im Hotel hatte auch keiner wirklich eine Ahnung, ob das mit den angeblich existierenden Automaten stimmt und wo die sein könnten. Nach einem Snack zu Mittag
machten wir uns mal auf den Weg und siehe da, wir wurden fündig. Eine Bank, die Maestro und Visa akzeptiert und es hat sogar funktioniert. Geld und Karte kamen aus dem Automaten, das beruhigte uns dann doch ungemein, weil die „unperfekten“ Dollarscheine hier wertlos sind und es mit dem Budget dann doch knapp geworden wäre.
Ansonsten wurden wir während unserer Suche von den Einheimischen angesehen, als kämen wir vom Mond. Irgendetwas müssen wir noch an uns gehabt haben, da wir sicherlich nicht die ersten Touristen hier sind. Tatsächlich scheint es momentan aber so, dass man außer im Hostel eher selten auf Touristen stößt; wir haben auf unserem einstündigen Spaziergang zumindest keine anderen gesehen.PS: Ein Frohes Fest Euch Allen!