Auf Wiedersehen Nicaragua

Vier Wochen sind leider schneller vorbei als einem lieb ist. Wir fuhren zurück nach Managua und übernachteten nochmals eine Nacht im Hotel La Pyramide. Am nächsten Morgen um 8:30 Uhr ging unser Flugzeug zurück nach München.
Nicaragua hat uns wirklich sehr gut gefallen. Die Mischung aus Strand, Natur, schönen Städten, netten Menschen und tollem Wetter war genau richtig für uns. Wir haben uns in den vier Wochen viel Zeit gelassen und einen Gang zurück geschalten. Auch wenn wir deswegen nicht alles sehen konnten, sind wir jetzt umso erholter. Wir haben die Zeit im Land sehr genossen und können eine Reise nach Nicaragua sehr empfehlen.
Wie wir vor unserer Reise häufiger gelesen haben, empfiehlt es sich mit ein paar Spanischkenntnissen ins Land zu kommen. Tatsächlich sprechen die wenigsten Nicas Englisch. Keine Frage, man kommt irgendwie auch mit Englisch durch das Land. Trotzdem öffnet Spanisch Türen und Herzen und hilft einem, das Land und die Leute noch besser kennen zu lernen.
Zum Thema Transport oder wie komme ich von A nach B sagen wir nur (Chicken)Bus, Shuttle oder Taxi. Mit dem Bus kommt man sehr preiswert überall hin und wir hatten keine Probleme zu unseren Wunschzielen zu kommen. Es gibt reguläre und Expressbusse. Letztere sind doppelt so teuer, was dann $3 statt $1,50 sind. Shuttles sind quasi Kleinbusse für Touristen für etwa $15-35 je nach Strecke. Die würden wir empfehlen, wenn man Zeit sparen möchte, weil z.B. die gleiche Strecke nur mit drei mal Umsteigen zu erreichen ist, wenn man mit regulären/Expressbussen fährt. Taxis sind auch vergleichsweise günstig, ca. $2-10 je nach Strecke und Stadt, und gerade innerorts eine gute Möglichkeit um in der Hitze nicht alles zu Fuß erkunden zu müssen.
Ähnlich sieht es mit Hotels aus. In den meisten Orten gibt es je nach Popularität Hotels in unterschiedlichen Preiskategorien. Da wir im Januar/Februar zur Hauptreisezeit unterwegs waren, haben wir es uns angewöhnt die entsprechenden Hotels immer ein paar Tage im voraus über das Internet zu buchen. Ansonsten läuft man schnell Gefahr, dass ein Wunschhotel auch mal ausgebucht ist. Das ist uns auch des öfteren passiert, aber uns war die Flexibilität lieber als früher voraus zu buchen. Was Hotelpreise angeht gibt es ein breites Spektrum. Am günstigsten übernachtet man natürlich im Dorm, z.B. $8 in Leon (pro Person). Wir haben jedoch beschlossen, dass wir aus der Phase raus sind und nach Doppelzimmer mit Klo/Dusche geschaut. Das hat in Leon z.B. $25 gekostet (pro Zimmer), war aber ohne Klimaanlage (gerade in Leon, lieber eines mit A/C suchen!). Wenn man’s etwas hübscher und kühler mag oder direkt am Strand, dann werden es eher $40-60. Und wenn man auf Boutique Hotels steht, dann muss man schon mit $80 oder mehr rechnen.
Zum Thema Essen in Nicaragua liest man meist, dass es kulinarisch nicht viel zu bieten hat und sicherlich nicht unter den Top Ten Gourmet Ländern zu finden ist. Wir hatten uns diesbezüglich auf nix eingestellt und wurden eher positiv überrascht. Man sagt in Nicaragua gibt es morgens Reis und Bohnen, mittags Bohnen und Reis und abends Gallo Pinto (was nix anderes als Reis gemischt mit Bohnen ist). Wir kamen auch oft in den Genuss Gallo Pinto zu essen und es war eigentlich immer gut und ging uns auch am Ende des Urlaubs noch nicht auf den Wecker. Je nach Tageszeit wird es mit weiteren Beilagen gegessen, z.B. Obst, Rührei, Tostones (Kochbananen) und auch mal ein Stückchen Huhn. Die Kosten für’s Essen hängen stark vom Anspruch ab, man kann $1,50 – $20 ausgeben oder natürlich auch mehr. Zu den angegebenen Preisen im Restaurant muss man noch Steuer (15%) addieren und auf der Rechnung findet sich auch oft ein Voluntary Tip (10%) – falls nicht, wird erwartet, dass in etwa dieser Betrag als Trinkgeld gegeben wird.
Übrigens gibt es ziemlich gutes Bier in Nicaragua! Um genau zu sein zwei Marken, Tona und Victoria. Ein Bier kostet meist $1,50.
Auch vom Kaffee waren wir ziemlich überrascht. Unsere Lieblingsmarke haben wir in Leon entdeckt, Twin Engine Kaffee. Ein schwarzer Kaffee im Restaurant kostet ca. $1, ein Cappuccino $2.
Allgemein liegt Nicaragua preistechnisch im guten Mittelfeld. Sicherlich ist es in Südostasien noch preiswerter, aber für Mittelamerika ist das Land nicht teuer (ganz besonders wenn man es mit dem teuren Nachbarn Costa Rica vergleicht, der preislich Frankreich oder der Schweiz entspricht). Vor allem der Transport mit lokalen Bussen ist selten teurer als 3 Dollar und man kommt damit überall hin. Neben dem Cordoba kann man fast überall auch mit Dollar bezahlen. Fast jeder Bankautomat (von den es zumindest in den größeren Städten genügend gibt) spuckt Dollar und Cordobas aus und mit einer Visa Karte kann man überall Geld abheben. Auch in vielen Hotels und einigen Restaurants kann man mit Visa Karte bezahlen, allerdings wird in Hotels oft 6% Gebühr dafür verlangt.
Wir kommen gerne wieder!

Mit dem Katamaran zum Playa Blanca

An unserem letzten Tag am Strand wollten wir uns nochmal richtig erholen. Nach dem üblichen Stadtbummel freuten wir uns nachmittags auf eine Segeltour auf einem Katamaran, die wir tags zuvor gebucht hatten. Wir machten uns auf den Weg zum Hafen, wo wir und weitere Gäste mit einem Wassertaxi abgeholt wurden. Der Katamaran lag am Strand vor Anker und wir konnten es uns gleich vorne im Netz bequem machen. Das wurde auch sofort unser Lieblingsplatz! Bei der Tour waren die Getränke inklusive und alle 15 Gäste bekamen erstmal ein Tona oder Rum Cola. Um aus der Bucht zu kommen wurde noch der Motor benutzt, bevor dann die Segel gesetzt wurden. Mit netter Musik und kalten Getränken ging es die Küste entlang Richtung Norden.
Vor Playa Blanca gingen wir vor Anker und schwammen an den Strand. Der Strand liegt einsam und kann nur mit dem Boot erreicht werden. Hier konnten wir jetzt Schnorcheln, Frisbee spielen oder einfach nur relaxen. Nach zwei Stunden ging es zurück auf den Katamaran und es gab einen leckeren Snack. Langsam ging es wieder zurück Richtung San Juan Del Sur und ein Stück wurden wir sogar von Delfinen begleitet. Wir waren leider zu langsam mit der Kamera, daher gibt’s davon keinen Schnappschuss. Der Sonnenuntergang war wieder traumhaft und kurz später kamen wir im Hafen an. Die Tour bei Nica Sail and Surf kostete zwar 75 Dollar pro per Person und war mit Abstand unser teuerster Ausflug, war aber jeden Cent wert und bildete einen sehr schönen Abschluss für die Reise. Achja, und so konnten wir auch noch den Flor de Cana Rum probieren, für den Nicaragua bekannt ist.