Nachdem wir in den letzten Tagen eher entspannt die Stadt erkundeten und nebenbei auch noch die Schulbank drückten, brauchten wir jetzt wieder etwas aktiveres. Nicht weit von Leon befindet sich der etwa 700 Meter hohe Cerro Negro. Er gehört wohl mit zu den aktivsten Vulkanen – wenn das mal kein Grund ist auf ihn drauf zu klettern! Für den Abstieg bieten sich dann zwei Alternativen an. Entweder man geht den gleichen Weg zurück den man gekommen ist oder man wählt die etwas schnellere Variante auf einem Holzbrett geradewegs den Abhang hinunter – eigentlich wollten wir diese typische Touristenaktivität weglassen, sie gewann dann aber doch gegen den Fussweg :). Wir buchten die Tour für 31$ pro Person direkt in unserem Hostel, das als Anbieter sehr gut bewertet ist.
Auf der Ladefläche eines LKWs ging es ziemlich rasant Richtung Vulkan. Nach einer Stunde waren wir am Ziel und beim Anblick der Abhänge kamen bei einigen erste Zweifel am heutigen Vorhaben. Trotzdem kniff niemand und wir begannen mit dem Aufstieg.
Dieser war bei der Hitze und den steilen Hängen gar nicht ohne, aber nach ungefähr einer Stunde hatten es alle bis auf den Gipfel geschafft. Der Ausblick belohnte die Anstrengung. Man sah direkt in den Krater und auf weitere Vulkane in der Umgebung.
Jetzt wurde es ernst. Alle zogen Overalls an, setzten Schutzbrillen auf und unser Guide erklärte, wie man mit den Boards den Vulkan hinunter kommt. Mit den Beinen bremst und lenkt man und, je nachdem wie schnell man sein möchte, sitzt man aufrecht oder lehnt den Oberkörper nach hinten. Ein Blick nach unten ließ viele noch einmal zittern, aber es gab kein zurück mehr.
Wir schauten uns die ersten Mutigen erstmal ganz in Ruhe an, bevor wir an der Reihe waren. Nach wenigen Metern verschwindet die Aufregung und die Abfahrt macht einfach nur Spaß! Man hat das Board gut unter Kontrolle und auch die Geschwindigkeit erstaunlich gut im Griff.
Unten angekommen sah man aus wie ein Schornsteinfeger und hatte – trotz Overall – überall in der Kleidung kleine schwarze Lavasteine. Zur Belohnung gab es ein kaltes Bier und einen Cookie bevor es wieder zurück ging. Im Hostel bekam jeder noch einen Mojito und alle schauten sich am Bildschirm über der Bar die Bilder des heutigen Ausflugs an. Es hat viel Spaß gemacht! Laut CNN steht Volcano Boarding am Cerro Negro wohl auf Platz 2 der Dinge, die man in seinem Leben mal gemacht haben sollte. Auf Platz 1 steht Jet fliegen in Russland für 70000$…. da weigert sich aber der Andreas!