Dein bester Freund

Es bellt nicht, hat niemals Hunger, verliert keine Haare, ist aber immer da, wenn du es brauchst. Klein, leicht, kompakt und immer griffbereit – unser Moskitonetz war wirklich eine sinnvolle Anschaffung. In Myanmar scheint es bisher nicht üblich zu sein Moskitonetze über den Betten zu haben. An Mücken, Moskitos, Fliegen und anderen kleinen Störenfrieden mangelt es jedoch nicht. Die kleinen Viehcher haben immer Hunger und wir scheinen auch ganz gut zu schmecken. Aber wir haben unseren besten Freund an unserer Seite. Bisher haben wir es in jedem Hotelzimmer benutzt und angebracht. Die kniffligste Aufgabe ist natürlich immer die Unterkonstruktion, also wo hänge ich es auf. Bisher funktioniert es immer ziemlich gut, eine Schnur zwischen Gardinenstangen und/oder irgendwelchen Schrauben zu spannen. Da unser Netz für Doppelbetten mit 450 Gramm sehr leicht ist, bekommen wir es immer gut befestigt. Wir würden auch jedem empfehlen ein Netz in Baldachin Form und nicht in Kasten Form zu nehmen. So braucht man es nur an einem Punkt aufzuhängen.
Neben dem Schutz vor ungebetenen Gästen, ist es auch recht gemütlich unter dem Netz, egal wie das Zimmer aussieht. So möchten wir es nicht mehr missen.

Ab in die Berge

Nach 3 Nächten im A.D.1 Hotel in Mandalay freuten wir uns schon auf das nächste Hotel. Wirklich empfehlenswert war diese Unterkunft nicht, aber immerhin hatten wir ein Zimmer. Jetzt geht es weiter Richtung Inle Lake. Vor Inle machen wir eine Nacht Zwischenstopp in Kalaw. Der Weg dahin führte über viele schlechte Straßen und eine Menge Serpentinen. Kalaw ist ein Bergdorf und liegt schätzungsweise 1300 Meter hoch. Es wird häufig als Ausgangspunkt für Trekkingtouren genutzt und wer mag kann von hier aus in 3 Tagen zum Inle Lake wandern.
In Kalaw selbst haben wir uns zuerst eine Pagode in einer kleinen Höhle angesehen. Danach ging es zur Bamboo Pagode, wo unser Fahrer heute auch übernachtet. Hier konnte man sich gemütlich hinsetzen, etwas Tee trinken und einen kleinen Snack zu sich nehmen.
Bevor es dann ins Hotel ging, haben wir uns Kalaw noch von ein paar Aussichtspunkten aus angesehen und nachdem wir jetzt zwei Wochen bestimmt jeden Tag mindestens einmal Reis gegessen haben, freuten wir uns in einem Restaurant über eine leckere Kartoffelsuppe und flambierte Bananen – gar nicht schlecht dieses Kalaw!

 

Schminktipps mit Andreas

In einer Pagode putzten sich Andreas und Nelin ordentlich heraus. Um Andrea richtig zu gefallen trugen sie ordentlich burmesische Schminke auf. Sehr viele Burmesen haben im Gesicht eine gelbe Paste. Sie wird aus einer bestimmten Baumrinde gewonnen und ist anfangs sehr kühl auf der Haut. Sie schützt vor der Sonne, macht weiche Haut und wird als Schminke hergenommen. Während Europäer stundenlang in der Sonne liegen um braun zu werden, versuchen die Burmesen mit allen Mitteln helle Haut zu bekommen oder zumindest so auszusehen. Es ist immer das gleiche, man möchte immer das was man nicht hat. Nelin erzählt uns immer wieder, dass er auch lieber weniger dunkle Haut hätte.

Über diese Brücke musst du gehen

Am Neujahrsmorgen machten wir uns auf zur O Bein Brücke, der längsten Teak Fußgängerbrücke. Eine Brücke anzuschauen klingt erstmal wenig aufregend. Als wir dann aber ankamen, wussten wir warum diese im Reiseführer empfohlen wurde. Auf der 1300 yd langen Brücke hat man einen herrlichen Blick über den Taung Thaman Lake und auch die Brücke an sich ist beeindruckend. Wir genießen die Aussicht, schauen den Fischern auf dem See bei Ihrer Arbeit zu und auch den Feldarbeitern daneben; in der Trockenzeit ist der Wasserstand recht niedrig, daher sind hier momentan viele Felder, wo sich in der Regenzeit wieder der See ausbreitet. Ein Ort an dem man sich gerne eine Weile aufhält (wenn man nicht eine der schweren Arbeiten der Einheimischen verrichten muss).
Gegen Mittag fuhren wir dann nach Sagaing. Dort befinden sich viele Pagoden auf dem Sagaing Hill. Wir waren in der Soon U Ponya Shin, welche laut Legende in einer Nacht gebaut wurde. Auf dem Hinweg stoppten wir bei der International Buddhism University, deren Pagode etwas anders ausschaut (ein bisschen bunter und mehr Ornamente).
Auf dem Rückweg in die Stadt liefen wir durch die Strasse der Steinmetze; hier sieht man, wie die Buddha Statuen in Handarbeit angefertigt werden. Wirklich beeindruckend! Einmal falsch gemeißelt und die ganze Statue ist dahin…
Zum Essen gab es heute übrigens den ganzen Tag nur Reis, damit sich Andreas Magen wieder beruhigt.

Ins neue Jahr gek…

Mingun war das erste Ziel in Mandalay. Hier sollte die größte Pagode der Welt entstehen, doch diese wurde niemals fertiggestellt. Man kann jedoch erahnen, wie gewaltig sie geworden wäre. Bei mehreren Erdbeben hat das Gebäude riesige Risse bekommen, wodurch es noch „tragischer“ wirkt. Außerdem befindet sich in Mingun die größte Glocke der Welt (ohne Sprung). Um nach Mingun zu kommen ging es eine Stunde mit dem Boot über den Irrawaddy Fluss. Eine wirklich sehr entspannende und interessante Fahrt. Vom Anleger zu den Pagoden kann man sich mit dem „Taxi“ fahren lassen: das sind Ochsenkarren, auf denen „Taxi“ steht.
Nach Mingun ging es zum Mandalay Hill. Von hier aus hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt und natürlich gibt es auch wieder eine Pagode. Auf dem Weg zurück zum Hotel waren wir noch in einem Supermarkt, der fast schon amerikanisch oder zumindest deutsch hätte sein können. Es war ganz interessant die Preise und das Angebot zu sehen. Es gabt sogar Ferrero Rocher – für ca. 10 Euro. Aber fotografieren ist hier streng verboten.
Den Silvesterabend verbrachten wir dann etwas ungemütlich im Hotelzimmer. Zum Mittagessen scheint Andreas diesmal irgendwas falsches erwischt zu haben. Er hat sich sozusagen ins neue Jahr gek… Am nächsten Tag ging es ihm aber schon wieder besser. Ansonsten gab es hier auch ein Feuerwerk zu Mitternacht und man hat etliche Leute feiern gehört.
Allen ein gesundes neues Jahr!!!

Auf die Palme gekommen

Es war Zeit sich von Bagan zu verabschieden und nach Mandalay zu fahren. Vorher wollte Nelin uns aber zeigen, wie die Süßigkeiten hergestellt werden, die wir nach fast jedem Essen als Dessert bekommen haben. In einer kleinen Hütte wurde uns dann gezeigt, was man alles aus dem Saft der Palme machen kann. Neben Medizin und Erfrischungsgetränken zum Beispiel auch Süßigkeiten. Der Palmensaft kocht solange über Feuer bis er langsam fest wird. Natürlich gab es gleich eine Kostprobe. Dann ging es zu den interessanten Sachen… Palmen-Whisky. Auch hier kam man um eine Kostprobe nicht herum.
Mit Süßigkeiten und Whiskey im Bauch (nur ganz wenig) ging es dann weiter. Am Mt. Popa machten wir nochmal halt und kletterten über 777 Stufen auf den Gipfel zu einer Pagode. Dabei handelt es sich um einen erloschenen Vulkan, worauf die NATs (Geister) verehrt werden. Eine Menge Affen begleiteten uns unterwegs und Nelin meinte sie hätten eine Schwäche für Ladies. Zum Glück hielten sie scheinbar gerade Mittagsruhe, so dass Andrea diesmal ungeschoren davon kam.
Am späten Nachmittag erreichten wir Mandalay, die zweitgrößte Stadt des Landes. Es ist die „modernste“ Stadt in Myanmar, welche sich rasant entwickelt. Viele geteerte Straßen, Autos und Motorräder. Morgen werden wir die Stadt näher kennen lernen.

Die Tempel von Bagan

Genau zwei volle Tage waren wir in Bagan und das Hauptthema waren natürlich Pagoden und Tempel. Am ersten Tag hieß es mal wieder zeitig aufstehen. Um 4.30 Uhr klingelte der Wecker und dann ging es auf einen Tempel mit Blick über die Ebene. Von hier aus konnte man einen wunderschönen Sonnenaufgang genießen. Danach sahen wir uns die größten Tempel von Old Bagan an und am nächsten Tag auch ein paar von New Bagan vor. Andreas bekam schon langsam einen Tempel-Koller während Andrea immer neues entdeckte.
Zur Abwechslung schauten wir uns die Herstellung von Laquerware an. Dabei handelt es sich um ein Handwerk, bei dem aus Bambus wunderschöne Dinge hergestellt werden, z.B. Gefäße, Teller, Tassen, Figuren. Es dauert sieben Monate und unzählige Arbeitsschritte bis eine kleine Schale fertig ist; große Gegenstände dauern bis zu zwei Jahre.
Zum Abschluss ging es heute Abend auf einen kleinen Hügel außerhalb von Bagan; von hier aus konnte man die gesamte Ebene sehen.

Aufbruch nach Bagan

Unser Hotel in Taungoo schien bei Fröschen sehr beliebt. Ob im Bad oder beim Frühstücken, überall waren Sie unterwegs. Selbst die Kellnerin machte einen großen Satz als ihr ein Frosch aus dem Serviettenhalter entgegen blinzelte. Trotzdem hatten wir ein ganz gutes Frühstück bevor wir mit Nelin nach Bagan aufbrachen. Wir waren mit kleineren Pausen ca. 6 Stunden unterwegs bis wir im Land der tausend Tempel ankamen. Doch zuerst brauchten wir noch ein Zimmer; das fehlte uns immer noch.
Momentan sind hier so viele Touristen unterwegs, dass die Hotels aus allen Nähten platzen – ganz einfach weil es nicht so viele gibt und man auch nur da übernachten darf, wo der Besitzer eine Lizenz für „Foreigners“ hat. Nelin war schon am verzweifeln und auch wir stellten uns langsam auf eine Nacht im Auto oder in einem Kloster ein. Letztendlich fanden wir ein Zimmer, zwar eigentlich zu teuer, aber immerhin hatten wir was. Danach bekamen wir noch einen heißen Tipp, wo ein Hotel vor wenigen Tagen eröffnet hatte. Tatsächlich bekamen wir da für die zwei darauf folgenden Tage ein Zimmer und man merkte wie Nelin und natürlich auch uns ein Stein vom Herzen fiel.
Unser Fahrer fühlt sich für alles verantwortlich und hatte selbst nicht mit diesen Ansturm von Touristen gerechnet. Er ist wirklich sehr bemüht und besorgt. Am Abend fuhren wir noch zu einer höher gelegenen Pagode über dem Irrawaddy Fluss, welcher sich weiter bis nach Mandalay schlängelt. Hier genossen wir den Sonnenuntergang mit Blick auf eine sehr friedvoll wirkende Landschaft.

Unterwegs mit Nelin

Auch heute hieß es zeitig aufstehen. Um acht Uhr wollten wir uns mit unseren Fahrer treffen und dann unsere Tour Richtung Norden starten. Das Auto ist von der Größe her mit einem kleinen Van zu vergleichen und sehr bequem. Auch der Fahrer Nelin macht einen netten Eindruck. In Myanmar darf man als Tourist kein Auto fahren, daher hat man immer einen Fahrer dabei. Davon abgesehen würden wir keine Straßenschilder lesen können, da alles in Landessprache geschrieben steht…man weiß erstmal gar nicht was die Damen- oder Herrentoilette ist. Was auch etwas gewöhnungsbedürftig ist, ist das hier zwar auch Rechtsverkehr herrscht, aber alle Autos das Lenkrad auch rechts haben. Früher war hier auch mal Linksverkehr.
Was sich wie erwartet etwas schwierig gestaltet ist das Finden von Unterkünften. Nach vielen Versuchen per Telefon haben wir jetzt außer zu einer Station alle Unterkünfte. Notfalls ist es wohl immer möglich in einem Kloster unter zu kommen.
Heute ging die Fahrt über Bago nach Taungoo. In beiden Städten sind wieder einige Pagoden zum anschauen. Trotzdem ist Taungoo nur eine Zwischenstation bevor wir morgen nach Bagan weiterfahren, wo wir dann 3 Nächte bleiben. Wir sind schon sehr gespannt!

Shwedagon und Longyi

Was man hat hat man…dachten wir uns und wollten heute als erstes die Shwedagon Pagode ansehen. Mit dem Taxi ging es zum Eingang für ausländische Besucher. Dann hieß es bezahlen, Schuhe aus und los. Auch die Shwedagon Pagode ist riesig und sehr sehenswert. So viel Statuen und Gebäude und alle so detailreich. Wer sich mit den Hintergründen auskennt, wäre da Tage beschäftigt. Für Andreas sahen die ganzen sitzenden Buddhas irgendwann ziemlich ähnlich aus, Andrea kann sich jedoch viel mehr dafür begeistern.
Nach der Pagode ging es zur Abwechslung noch auf den Bogyoke Market. Andrea wollte noch einen longyi, den typischen Rock den hier fast alle Männer und Frauen tragen. In einer kleine Gasse wurden wir dann auch fündig und Andrea bekam noch eine Einführung, wie man diesen richtig bindet. Jetzt fällt Andrea bestimmt gar nicht mehr als Tourist auf…