Mit dem Boot auf dem Inle Lake

Zeitig am morgen waren wir heute am Anleger für unsere Bootstour. Es war ziemlich frisch und neblig und das Einsteigen in das lange schmale Boot war etwas wackelig. Aber pünktlich zum Start kam langsam die Sonne durch und es war eine wunderschöne morgendliche Stimmung.
Wir hatten das Boot (für ca 22$) für den ganzen Tag gemietet und konnten die interessanten Punkte ansteuern.
Als erstes schauten wir den Einbeinruderern beim Fischen zu. Die Technik des Ruderns ist hier sehr verbreitet.  Wird eine Hand zum Fischen benötigt, wird mit einem Bein und einer Hand gerudert. Aber anscheinend nutzen die Technik nicht nur die Fischer. Es sieht etwas ungeschickt aus und wir haben noch nicht herausbekommen, ob man sich damit leichter oder schneller fortbewegen kann.
Weiter ging es nach einen kurzen Stopp bei einem Silberschmied zum „five-day-market“ in Inthein. Dort befindet sich auch die Shwe Inn Thein Pagode mit Ihren 1054 verwitterten Stupas.
Gegen Mittag waren wir bei den „long neck women“. Die Ringe, die sie um den Hals tragen sind aus Bronze und ziemlich schwer. Auf die Frage wie sich das so beim Schlafen wohl macht, versicherten sie uns, dass es da keine Probleme gibt.
Danach ging es zu Phaung Daw Oo Pagode mit ihren 5 berühmten Buddhas. Es ist üblich ein kleines Stück Plattgold zu kaufen und das dann auf einen Buddha zu kleben, so eine Art rituelle Opfergabe. Auf diesen 5 Buddhas ist mittlerweile so viel Plattgold, dass man diese gar nicht mehr als solche erkennt und es nur noch ein Klumpen Gold ist.
Nachdem wir uns angesehen haben, wie man aus Lotusblumen Garn gewinnt und das zum Weben benutzt, ging es zum Floating Garden. Mitten im See werden hier die unterschiedlichsten Sachen, wie z.B. Tomaten und Gurken angebaut.  Zum Schluss der Tour ging es noch zur Pagode der springenden Katzen. Hier werden Katzen von den Mönchen trainiert durch einen Reifen zu springen. Heute waren sie aber eher schläfrig drauf.
Neben Bagan war der heutige Tag wirklich ein Highlight. Am schönsten war es, einfach im Boot zu sitzen und durch die verschieden Kanäle und Dörfer auf Stelzen zu fahren. Das ganze Leben der Einwohner spielt sich hier auf dem See ab und davon haben wir heute einen Eindruck bekommen. Die Bootstouren sind zwar schon ungewohnt touristisch organisiert für Myanmar, aber es ist trotzdem interessant und man muss auch nicht an jeder Ecke was kaufen. Wir würden sagen, einmal mit dem Boot auf dem Inle Lake zu fahren ist ein „Muß“, wenn man Myanmar besucht!

Höhlenzauber

Bevor wir die Dream Villa (so der Name unseres Hotels in Kalaw) verließen, gab es noch ein wunderbares Frühstück mit leckeren Pancakes. Auf dem Weg zum Inle Lake machten wir zuerst einen Abstecher nach Pindaya. Dort befindet sich die Shwe Oo Min Natural Cave Pagoda, eine Pagode in einer Höhle. Hier haben sich 9000 Buddha Statuen angesammelt – wir haben aber nicht nachgezählt. Es waren auf jeden Fall unglaublich viele.
Die Fahrt bis Nyaungshwe am Inle Lake gestaltete sich als recht langwierig. Es ging über äußerst schlechte Feldwege, wo man kaum schneller als Schrittgeschwindigkeit fahren konnte. In Nyaungshwe angekommen, bezogen wir unseren kleinen “Bungalow“ für die nächsten drei Nächte. Am Abend organisierten wir schon mal eine Bootstour für den nächsten Tag.

Dein bester Freund

Es bellt nicht, hat niemals Hunger, verliert keine Haare, ist aber immer da, wenn du es brauchst. Klein, leicht, kompakt und immer griffbereit – unser Moskitonetz war wirklich eine sinnvolle Anschaffung. In Myanmar scheint es bisher nicht üblich zu sein Moskitonetze über den Betten zu haben. An Mücken, Moskitos, Fliegen und anderen kleinen Störenfrieden mangelt es jedoch nicht. Die kleinen Viehcher haben immer Hunger und wir scheinen auch ganz gut zu schmecken. Aber wir haben unseren besten Freund an unserer Seite. Bisher haben wir es in jedem Hotelzimmer benutzt und angebracht. Die kniffligste Aufgabe ist natürlich immer die Unterkonstruktion, also wo hänge ich es auf. Bisher funktioniert es immer ziemlich gut, eine Schnur zwischen Gardinenstangen und/oder irgendwelchen Schrauben zu spannen. Da unser Netz für Doppelbetten mit 450 Gramm sehr leicht ist, bekommen wir es immer gut befestigt. Wir würden auch jedem empfehlen ein Netz in Baldachin Form und nicht in Kasten Form zu nehmen. So braucht man es nur an einem Punkt aufzuhängen.
Neben dem Schutz vor ungebetenen Gästen, ist es auch recht gemütlich unter dem Netz, egal wie das Zimmer aussieht. So möchten wir es nicht mehr missen.

Ab in die Berge

Nach 3 Nächten im A.D.1 Hotel in Mandalay freuten wir uns schon auf das nächste Hotel. Wirklich empfehlenswert war diese Unterkunft nicht, aber immerhin hatten wir ein Zimmer. Jetzt geht es weiter Richtung Inle Lake. Vor Inle machen wir eine Nacht Zwischenstopp in Kalaw. Der Weg dahin führte über viele schlechte Straßen und eine Menge Serpentinen. Kalaw ist ein Bergdorf und liegt schätzungsweise 1300 Meter hoch. Es wird häufig als Ausgangspunkt für Trekkingtouren genutzt und wer mag kann von hier aus in 3 Tagen zum Inle Lake wandern.
In Kalaw selbst haben wir uns zuerst eine Pagode in einer kleinen Höhle angesehen. Danach ging es zur Bamboo Pagode, wo unser Fahrer heute auch übernachtet. Hier konnte man sich gemütlich hinsetzen, etwas Tee trinken und einen kleinen Snack zu sich nehmen.
Bevor es dann ins Hotel ging, haben wir uns Kalaw noch von ein paar Aussichtspunkten aus angesehen und nachdem wir jetzt zwei Wochen bestimmt jeden Tag mindestens einmal Reis gegessen haben, freuten wir uns in einem Restaurant über eine leckere Kartoffelsuppe und flambierte Bananen – gar nicht schlecht dieses Kalaw!

 

Schminktipps mit Andreas

In einer Pagode putzten sich Andreas und Nelin ordentlich heraus. Um Andrea richtig zu gefallen trugen sie ordentlich burmesische Schminke auf. Sehr viele Burmesen haben im Gesicht eine gelbe Paste. Sie wird aus einer bestimmten Baumrinde gewonnen und ist anfangs sehr kühl auf der Haut. Sie schützt vor der Sonne, macht weiche Haut und wird als Schminke hergenommen. Während Europäer stundenlang in der Sonne liegen um braun zu werden, versuchen die Burmesen mit allen Mitteln helle Haut zu bekommen oder zumindest so auszusehen. Es ist immer das gleiche, man möchte immer das was man nicht hat. Nelin erzählt uns immer wieder, dass er auch lieber weniger dunkle Haut hätte.

Über diese Brücke musst du gehen

Am Neujahrsmorgen machten wir uns auf zur O Bein Brücke, der längsten Teak Fußgängerbrücke. Eine Brücke anzuschauen klingt erstmal wenig aufregend. Als wir dann aber ankamen, wussten wir warum diese im Reiseführer empfohlen wurde. Auf der 1300 yd langen Brücke hat man einen herrlichen Blick über den Taung Thaman Lake und auch die Brücke an sich ist beeindruckend. Wir genießen die Aussicht, schauen den Fischern auf dem See bei Ihrer Arbeit zu und auch den Feldarbeitern daneben; in der Trockenzeit ist der Wasserstand recht niedrig, daher sind hier momentan viele Felder, wo sich in der Regenzeit wieder der See ausbreitet. Ein Ort an dem man sich gerne eine Weile aufhält (wenn man nicht eine der schweren Arbeiten der Einheimischen verrichten muss).
Gegen Mittag fuhren wir dann nach Sagaing. Dort befinden sich viele Pagoden auf dem Sagaing Hill. Wir waren in der Soon U Ponya Shin, welche laut Legende in einer Nacht gebaut wurde. Auf dem Hinweg stoppten wir bei der International Buddhism University, deren Pagode etwas anders ausschaut (ein bisschen bunter und mehr Ornamente).
Auf dem Rückweg in die Stadt liefen wir durch die Strasse der Steinmetze; hier sieht man, wie die Buddha Statuen in Handarbeit angefertigt werden. Wirklich beeindruckend! Einmal falsch gemeißelt und die ganze Statue ist dahin…
Zum Essen gab es heute übrigens den ganzen Tag nur Reis, damit sich Andreas Magen wieder beruhigt.

Ins neue Jahr gek…

Mingun war das erste Ziel in Mandalay. Hier sollte die größte Pagode der Welt entstehen, doch diese wurde niemals fertiggestellt. Man kann jedoch erahnen, wie gewaltig sie geworden wäre. Bei mehreren Erdbeben hat das Gebäude riesige Risse bekommen, wodurch es noch „tragischer“ wirkt. Außerdem befindet sich in Mingun die größte Glocke der Welt (ohne Sprung). Um nach Mingun zu kommen ging es eine Stunde mit dem Boot über den Irrawaddy Fluss. Eine wirklich sehr entspannende und interessante Fahrt. Vom Anleger zu den Pagoden kann man sich mit dem „Taxi“ fahren lassen: das sind Ochsenkarren, auf denen „Taxi“ steht.
Nach Mingun ging es zum Mandalay Hill. Von hier aus hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt und natürlich gibt es auch wieder eine Pagode. Auf dem Weg zurück zum Hotel waren wir noch in einem Supermarkt, der fast schon amerikanisch oder zumindest deutsch hätte sein können. Es war ganz interessant die Preise und das Angebot zu sehen. Es gabt sogar Ferrero Rocher – für ca. 10 Euro. Aber fotografieren ist hier streng verboten.
Den Silvesterabend verbrachten wir dann etwas ungemütlich im Hotelzimmer. Zum Mittagessen scheint Andreas diesmal irgendwas falsches erwischt zu haben. Er hat sich sozusagen ins neue Jahr gek… Am nächsten Tag ging es ihm aber schon wieder besser. Ansonsten gab es hier auch ein Feuerwerk zu Mitternacht und man hat etliche Leute feiern gehört.
Allen ein gesundes neues Jahr!!!

Auf die Palme gekommen

Es war Zeit sich von Bagan zu verabschieden und nach Mandalay zu fahren. Vorher wollte Nelin uns aber zeigen, wie die Süßigkeiten hergestellt werden, die wir nach fast jedem Essen als Dessert bekommen haben. In einer kleinen Hütte wurde uns dann gezeigt, was man alles aus dem Saft der Palme machen kann. Neben Medizin und Erfrischungsgetränken zum Beispiel auch Süßigkeiten. Der Palmensaft kocht solange über Feuer bis er langsam fest wird. Natürlich gab es gleich eine Kostprobe. Dann ging es zu den interessanten Sachen… Palmen-Whisky. Auch hier kam man um eine Kostprobe nicht herum.
Mit Süßigkeiten und Whiskey im Bauch (nur ganz wenig) ging es dann weiter. Am Mt. Popa machten wir nochmal halt und kletterten über 777 Stufen auf den Gipfel zu einer Pagode. Dabei handelt es sich um einen erloschenen Vulkan, worauf die NATs (Geister) verehrt werden. Eine Menge Affen begleiteten uns unterwegs und Nelin meinte sie hätten eine Schwäche für Ladies. Zum Glück hielten sie scheinbar gerade Mittagsruhe, so dass Andrea diesmal ungeschoren davon kam.
Am späten Nachmittag erreichten wir Mandalay, die zweitgrößte Stadt des Landes. Es ist die „modernste“ Stadt in Myanmar, welche sich rasant entwickelt. Viele geteerte Straßen, Autos und Motorräder. Morgen werden wir die Stadt näher kennen lernen.

Die Tempel von Bagan

Genau zwei volle Tage waren wir in Bagan und das Hauptthema waren natürlich Pagoden und Tempel. Am ersten Tag hieß es mal wieder zeitig aufstehen. Um 4.30 Uhr klingelte der Wecker und dann ging es auf einen Tempel mit Blick über die Ebene. Von hier aus konnte man einen wunderschönen Sonnenaufgang genießen. Danach sahen wir uns die größten Tempel von Old Bagan an und am nächsten Tag auch ein paar von New Bagan vor. Andreas bekam schon langsam einen Tempel-Koller während Andrea immer neues entdeckte.
Zur Abwechslung schauten wir uns die Herstellung von Laquerware an. Dabei handelt es sich um ein Handwerk, bei dem aus Bambus wunderschöne Dinge hergestellt werden, z.B. Gefäße, Teller, Tassen, Figuren. Es dauert sieben Monate und unzählige Arbeitsschritte bis eine kleine Schale fertig ist; große Gegenstände dauern bis zu zwei Jahre.
Zum Abschluss ging es heute Abend auf einen kleinen Hügel außerhalb von Bagan; von hier aus konnte man die gesamte Ebene sehen.

Aufbruch nach Bagan

Unser Hotel in Taungoo schien bei Fröschen sehr beliebt. Ob im Bad oder beim Frühstücken, überall waren Sie unterwegs. Selbst die Kellnerin machte einen großen Satz als ihr ein Frosch aus dem Serviettenhalter entgegen blinzelte. Trotzdem hatten wir ein ganz gutes Frühstück bevor wir mit Nelin nach Bagan aufbrachen. Wir waren mit kleineren Pausen ca. 6 Stunden unterwegs bis wir im Land der tausend Tempel ankamen. Doch zuerst brauchten wir noch ein Zimmer; das fehlte uns immer noch.
Momentan sind hier so viele Touristen unterwegs, dass die Hotels aus allen Nähten platzen – ganz einfach weil es nicht so viele gibt und man auch nur da übernachten darf, wo der Besitzer eine Lizenz für „Foreigners“ hat. Nelin war schon am verzweifeln und auch wir stellten uns langsam auf eine Nacht im Auto oder in einem Kloster ein. Letztendlich fanden wir ein Zimmer, zwar eigentlich zu teuer, aber immerhin hatten wir was. Danach bekamen wir noch einen heißen Tipp, wo ein Hotel vor wenigen Tagen eröffnet hatte. Tatsächlich bekamen wir da für die zwei darauf folgenden Tage ein Zimmer und man merkte wie Nelin und natürlich auch uns ein Stein vom Herzen fiel.
Unser Fahrer fühlt sich für alles verantwortlich und hatte selbst nicht mit diesen Ansturm von Touristen gerechnet. Er ist wirklich sehr bemüht und besorgt. Am Abend fuhren wir noch zu einer höher gelegenen Pagode über dem Irrawaddy Fluss, welcher sich weiter bis nach Mandalay schlängelt. Hier genossen wir den Sonnenuntergang mit Blick auf eine sehr friedvoll wirkende Landschaft.