Wanderung Foret de Belouve

Morgens um 6 Uhr klingelte der Wecker. Sicherlich ungewöhnlich, dass man im Urlaub so zeitig aufsteht! Das hat jedoch seinen Grund. Wenn man auf Reunion wandern möchte, empfiehlt es sich morgens zeitig aufzubrechen. Ab 10 oder 11 Uhr zieht langsam Hochnebel von den Küsten aus in die Talkessel und das Wetter kann etwas wechselhaft werden. Die größte Chance auf einen schönen Ausblick hat man vor 10 Uhr und deswegen entschlossen wir, unseren Tagesrythmus etwas darauf abzustimmen.
Also standen wir auf und sprangen gleich in unsere Wanderkleidung.
In den Hotels gibt es meistens schon ab 7 Uhr Frühstück, so das wir uns immer noch etwas stärken konnten. Wer mit einem üppigen Menü rechnet, wird in den meisten Hotels wohl eher enttäuscht werden. Baquette, Croissant und Marmelade waren im Angebot. Alles im allem sehr übersichtlich und man lief nicht Gefahr vor dem Ausflug zu viel zu essen. Eine Tasse heiße Schokolade, war dann doch sehr angenehm, da die Nacht recht kalt war.
Es war etwas neblig, feucht und recht kühl als wir aufbrachen. Vorsichtshalber zogen wir uns mehrere Schichten an und machten uns auf die Suche nach dem Startpunkt der Tour. Die Wanderwege der Insel sind in einem hervorragendem Zustand und sehr gut markiert. Während unserem Aufenthalt hatten wir nie Orientierungsprobleme.
Der Weg dem wir folgten wurde, nachdem wir ein paar kleine Felder passierten, langsam steiler. Es ging über Wurzeln, Steine und Treppen serpentinenartig nach oben. Immer öfters konnten wir einen Blick in den Talkessel werfen. Links von uns ragte der mächtige Piton des Neiges empor. Fast in der Mitte erkannten wir den Piton d’Anchaing (um den Berg gibt es einige Geschichten), der anscheinend mitten aus dem Tal ragte. Davor konnte man Hell-Bourg erkennen und die Straße die uns gestern dahin gebracht hatte.
Je höher wir kamen desto grandioser wurde der Ausblick. Leider fing es langsam an zu Nieseln und es schien so, als ob die Wolkendecke heute gar nicht aufreisen wollte.
Kurz vor unserem heutigem Ziel kamen wir an einer rostigen Stahlkonstruktion vorbei. Darauf lagerten Stahlseile, die bis ins Tal reichten. Früher wurde hier Holz vom Berg bis ins Tal transportiert. Gleich darauf ging es durch eine kleine Senke voller Fuchsien und Kala-Blumen. Leider konnten wir die volle Pracht der Kala-Blüten nicht bewundern, da sie anscheinend zu dieser Jahreszeit nicht blüten.
Noch ein paar Treppen weiter und wir haben die kleine Ebene rund um die Gite de Belouve erreicht. Jetzt wurde es von oben so richtig feucht und wir suchten erstmal Schutz an der Hütte. Die Hütte war sogar bewirtschaftet und wir konnten uns bei einer heißen Tasse Kaffee aufwärmen.
Nachdem wir das Hochplateau etwas erkundet hatten, beschlossen wir uns auf den Rückweg zu begeben. Wir gingen den gleichen Weg zurück, das hieß einen Abstieg von ca 1500 Meter auf ca 900 Meter.
Nachdem wir etwa 4 Stunden unterwegs waren, erreichten wir wieder unser Hotel.

Piton d’Anchaing

Piton d’Anchaing

Piton des Neiges

Piton des Neiges

Ausblick bei Nebel

Ausblick bei Nebel

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