Kategorie-Archiv: Südostasien
Angkor Wat
S21 und Killing Field
Abschied vom König Sihanouk
Als wir das Zentrum von Phnom Penh erreichten fielen uns erst mal Absperrungen auf, die gerade aufgebaut wurden. Unser TukTuk-Fahrer erklärte uns, das der ehemalige König am 15. Oktober verstorben sei und in den nächsten Tagen beigesetzt bzw. verbrannt wird. Bis zu einer Million Pilger würden erwartet (der Königsvater war populär) und die nächsten Tage seien die Strassen der Innenstadt abgeriegelt aufgrund der dreitätigen Zeremonie. Unser Hotel lag nur ungefähr 400 Meter vom Königspalast entfernt und wir waren mitten in der Sperrzone und waren gespannt ob das gut oder schlecht war.
Im Minibus nach Phnom Penh
Später in einem Restaurant, welches auch Tickets anbot, stand ein kleiner Vermerk, dass man wenn man zu dritt auf den drei Sitzen einer Reihe Platz nehmen möchte, man noch für eine Person extra zahlen muss. Aha – drei Sitze und vier Leute! Die Überlegung mit dem Extrasitz wurde uns aber schnell abgenommen, weil der Bus schon ausgebucht bzw. voll war.
Am nächsten Tag sassen wir pünktlich um sieben Uhr vor dem Hotel und warteten auf unsere Mitfahrgelegenheit. Ein anderer Minibus Richtung Laos war schon da und da das Gepäck nicht auch noch im Fahrzeug Platz hatte wurde es irgendwie abenteuerlich aussen befestigt. Hm, nicht nur eng für uns also auch noch gefährlich fürs Gepäck?
Dann kam unser Bus, der schon recht gut mit Einheimischen gefüllt war. Diese schienen ohne Gepäck zu reisen und so passten unsere Rucksäcke zum Glück ins Auto. Tatsächlich war es auch so, dass in einer Reihe mit drei Sitzen vier Leute saßen – dachten wir zumindest noch als wir einstiegen. Aber wir sollten nicht die letzten sein, die hier mitfahren wollten. Wir fuhren weitere 40 Minuten umher und es stiegen weitere Leute zu und wieder aus… wir drehten um und sammelten noch Gepäck, Pakete, Felgen und weitere Leute ein… die typische Art und Weise halt – chaotisch!
Aber irgendwann schien es tatsächlich Richtung Phnom Penh zu gehen. Wie war nun die Sitzverteilung? Also hinten gab es vier Sitzreihen mit je drei Sitzen. In jeder Reihe saßen tatsächlich nur vier Erwachsene, was bei der Körpergröße der Asiaten gerade noch funktioniert. Wir sassen in der letzten Reihe (drei Europäer, ein Asiat) und mussten uns abwechselnd mit unseren Schultern nach vorne und hinten sortieren. Über Fußfreiheit brauchen wir gar nicht weiter reden, da es diese auch nicht gab; wir hatten die kleinen Rucksäcke auf dem Schoss und die großen ragten vom Kofferraum bis unter unseren Sitz hervor. Neben den erwähnten vier Erwachsenen tummelten sich noch weitere drei oder vier Kinder und ein Baby in den Reihen. Im Fahrerbereich gab es einen Fahrer- und einen Beifahrersitz. Auf dem Beifahrersitz saß ein Herr, der wiederum ein weiteres älteres Kind auf dem Schoss hatte. Als wir dachten, jetzt geht wirklich keiner mehr rein, lehrte uns der Fahrer eines Besseren. Eine Dame stieg hinten zu und dafür wechselte ein Herr nach vorne, so dass sie jetzt zu zweit auf dem Fahrersitz sassen. Der Fahrer hatte etwas Schwierigkeiten ans Lenkrad zum kommen und wie das im Fussraum bei Gas und Bremse aussah, darüber wollten wir gar nicht weiter nachdenken. Trotzdem war er der schnellste auf der Strasse und schlängelte sich mit einer sportlichen Geschwindigkeit um die Schlaglöcher und durch den Verkehr.
Nach zwei Dritteln der Strecke stiegen dann zwei Leute und der „doppelte“ Fahrer aus, wir hatten kurzfristig sogar unsere Reihe zu dritt. Damit’s aber nicht zu gemütlich wurde, dröhnte plötzlich laut Musik aus den Lautsprechern. Wir machten einen Satz, weil die waren direkt links und rechts der letzten Reihe angebracht. Nach wildem Gestikulieren (der schon seit der Abfahrt missgelaunten dritten Ausländerin) und dem vergeblichen Versuch, die Musik mit dem Mp3-Player zu übertönen, hatten sie Mitleid und schalteten sie sie wieder ab; dafür sollten wir aber wieder etwas zusammenrücken und eines der größeren Kinder durfte zu uns hinter sitzen. Der Rest der Fahrt verlief dann ganz entspannt bis wir gegen 12.30 Uhr das Zentrum von Phnom Penh erreichten und alle Sardinen die Dose verließen.
Willkommen in Kambodscha
4000 Islands
Im Schlafbus zu den 4000 Islands
Vientiane Capital
Von Vang Vieng brauchte der Bus etwa vier Stunden in die Hauptstadt. Um die Provinz Vientiane von der Hauptstadt zu unterscheiden, benutzt man häufig Vientiane Capital als Namen. Laut vielen Reiseführern hat Vientiane touristisch nicht allzu viel zu bieten und die Stadt kann man an einem Tag besichtigen. Gegen Mittag kamen wir an und entschlossen uns daher, nur eine Nacht zu bleiben und am nächsten Abend mit dem Nachtbus Richtung Süden aufzubrechen. Im Zentrum suchten wir uns ein Zimmer und besorgten uns gleich das Ticket für den Bus. Den Rest des Tages spazierten wir durch die Innenstadt und am Mekong entlang. Im Full Moon, einem kleinen netten Restaurant, gab es dann Chicken Sandwich mit Pommes und wir genehmigten uns sogar noch einen Cappuccino bevor es auf den Markt an der Mekong Promenade ging.